Stiftungen – Das Umfeld bleibt anspruchsvoll
Was waren das noch für Zeiten, als 1983 auf Initiative der Unternehmerin Else Kröner die nach ihr benannte Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) an den Start ging, mit nur 50 000 Euro Kapital, wie deren Vorstandsmitglied Rudolf Herfurth (Beiten Burkhardt) zur Eröffnung des 9. PLATOW StiftungsFORUM zu berichten wusste. Herfurth, der schon Kröner bis zu ihrem frühen Tod 1988 juristisch beriet und dem auch ihre fünf Adoptivkinder bis heute sehr vertraut sind, ließ in seinem Vortrag die Erfolgsgeschichte einer Stiftung Revue passieren, die ihresgleichen sucht. Kern des Vermögens der Stiftung sind Aktien des DAX-Unternehmens Fresenius.
Auch wenn durch Kapitalerhöhungen im Verlauf der Jahre eine Verwässerung des Stiftungsanteils auf mittlerweile 26,3% stattgefunden hat, verfügt die Stiftung auf Grund des weltweiten Siegeszuges von Fresenius und des damit einhergehenden steilen Kursanstiegs der Aktien über ein Vermögen von nahezu 10 Mrd. Euro, was sie in die Spitzengruppe aller deutschen Stiftungen katapultiert hat. Auch wenn die Verwässerung des Anteils angesichts des kapitalintensiven Wachstums von Fresenius fortschreiten wird, ist der Einfluss der Stiftung über die für Fresenius gewählte Rechtsform einer SE KGaA jederzeit gesichert über den Status der Stiftung als Komplementärin. Mit einem jährlichen Budget für wissenschaftliche und humanitäre Zwecke von 50 Mio. bis 60 Mio. Euro rangiert EKFS im deutschen Stiftungs-Ranking unter den Top 10, gleich hinter Hertie, wie uns Herfurth erläutert. Mit Finanzmitteln so reich gesegnet wie die EKFS sind freilich längst nicht alle Stiftungen. Ihnen fällt es im Umfeld niedriger Zinsen und seit geraumer Zeit auch volatilen Aktienmärkte immer schwerer, ihren Stiftungszweck zu erfüllen und gleichzeitig den Kapitalstock zu erhalten. Deshalb gewinnen Verbrauchsstiftungen an Bedeutung, hieß es auf der diesmal von besonders vielen Stiftungen besuchten Konferenz. Deren Beratungsbedarf ist groß. Beleg waren nicht zuletzt die vielen Fragen aus dem Publikum an die von PLATOW aufgebotenen Experten aus der Finanz- und Immobilienwirtschaft. Die Höhepunkte der Tagung fassen wir zusammen in einer Beilage, die am 3.12. erscheint.
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