ProSiebenSat.1 besinnt sich auf seine Wurzeln
Auf seiner letzten Bilanz-PK sparte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling nicht mit Lob für die von ihm erfolgreich umgekrempelte Sendergruppe wie auch für sich selbst. Der Aufstieg vom Penny-Stock in den DAX sei beispiellos. Das von Ebeling mit zahlreichen Zukäufen gestärkte Digitalgeschäft könnte künftig aber weniger im Fokus stehen: Auch wenn es nicht gerne zugegeben wird und dank eigenwilliger Bilanz-Präsentation nicht leicht erkennbar ist, hängt ProSieben vor allem vom deutschen TV-Markt ab.
Die Werbeeinnahmen stehen auch nach neun Jahren Ebeling für zwei Drittel des EBIT, so CFO Jan Kemper auf unsere Nachfrage am Rande der Bilanz-PK. Wachstum ist hier kaum drin. Amazon, Netflix, aber auch RTL lassen grüßen. Die E-Commerce-Sparte bringt der Gruppe zwar Umsatz (2017: +7% auf 4,1 Mrd. Euro), beim bereinigten Überschuss (+3% auf 550 Mio. Euro) sowie der EBITDA-Marge, die mit 15% nur halb so hoch ist wie im TV, hilft sie dagegen weniger. Ebelings Vize Conrad Albert, der das Unternehmen führt bis in drei Monaten der im letzten Moment aus dem Hut gezauberte Dyson-CEO Max Conze das Kommando übernimmt, spricht ggü. PLATOW von einer Entzauberung des „Mythos Internet“.
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