Ministerinnen-Zwist stört Idylle der Grünen Woche

Noch bevor Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) gestern Abend (17.1.) in Berlin mit viel Tamtam die Internationale Grüne Woche (IGW, 18. bis 27.1.) eröffnete, sorgte der Ernährungsevent des Jahres bereits für Schlagzeilen. Grund ist der Clinch zwischen Klöckner und ihrer Kollegin Svenja Schulze aus dem Umweltministerium. Die SPD-Ministerin kritisiert öffentlich Klöckners mangelnden Einsatz für den Umweltschutz. Während Schulze diesbezüglich gerne auf EU-Ebene mit Vollgas und Vorbild vorpreschen möchte, tingelt Klöckner lieber durch deutsche Landen und erobert die Herzen ihrer Landwirte. Kritische Fragen zu Düngemitteln, Massentierhaltung oder einer umweltfreundlicheren Verwendung der EU-Gelder passen der CDU-Ministerin da nicht ins Konzept. Doch ohne eine einheitliche Politik bleibe Deutschland in Brüssel nur Zaungast in Umweltfragen, klagt Schulze.

Ihr pünktlich zum Messestart platziertes Störfeuer dürfte auf der IGW die Stimmung der 1 750 Aussteller (aus 61 Ländern) und 400 000 Besucher entsprechend anheizen. Besonders bei den in Berlin stark vertretenden Bauern, denen die Dürrestrapazen des Sommers noch in den Knochen stecken, bringt der Ministerinnen-Zwist das Blut in Wallung. Mit dem Besuch des ein oder anderen verstimmten Landwirt an den Ständen beider Ministerien ist zweifelsohne zu rechnen. Aber auch andere Vertreter der deutschen Ernährungsindustrie hat das alte Jahr nicht nur Freude gebracht. Ersten Schätzungen des Branchenverbands BVE zufolge, müssen die Lebensmittel-erzeuger im In- wie Ausland Federn lassen.

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