Diesel-Gate

Anklage gegen Winterkorn – Auch VW-Oberaufseher Pötsch muss zittern

USA-Reisen sind für den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn schon lange tabu. Dort wird Winterkorn per Haftbefehl gesucht. Die US-Ermittler werfen dem 71-Jährigen Verschwörung zur Täuschung der Behörden bei den Abgasmanipulationen vor. Doch jetzt muss der einstige VW-Lenker auch in Deutschland einen Strafprozess fürchten. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen Winterkorn sowie vier weitere Beschuldigte vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig Anklage erhoben.

Winterkorn werden besonders schwerer Betrug, Untreue sowie ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis. Nach den Erkenntnissen der Ermittler, die sich offensichtlich auch auf belastende Aussagen von Kronzeugen aus dem VW-Konzern stützen, soll Winterkorn bereits spätestens seit dem 25.5.2014 von den Dieselmanipulationen gewusst haben, ohne jedoch dagegen vorzugehen. Das Gericht muss nun noch entscheiden, ob es die auf 692 Seiten ausgewälzte Anklage zulässt. Eine Ablehnung wäre allerdings eine faustdicke Überraschung. Die Anklageerhebung gegen Winterkorn dürfte auch in der Wolfsburger VW-Zentrale aufmerksam beobachtet worden sein.

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