Das große Bankensterben hält weiter an
Geno-Banken besonders betroffen _ Die Zahlen sind eindrücklich. Im Jahr 2004 gab es in Deutschland 2.401 Banken – im vergangenen Jahr waren es 1.403. Die Zahl schrumpfte 2023 um netto 55 Institute, wie aus dem neuen Bericht hervorgeht, den die Bundesbank diese Woche veröffentlicht hat. Der Rückgang war vor allem auf 52 Fusionen zurückzuführen.
Besonders drastisch zurückgegangen ist im betrachteten Zeitraum die Zahl der Genossenschaftsbanken, zu denen vor allem die Volks- und Raiffeisenbanken zählen. Sie schrumpfte von 1.340 auf 697, also um 48%. Im vergangenen Jahr sank sie um netto 39. Bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen ist dies praktisch nur auf Fusionen zurückzuführen. Bei den Sparkassen fiel der Rückgang aber deutlich geringer aus, die Zahl der Institute sank im gleichen Zeitraum von 477 auf 354, also um 26%. Im vergangenen Jahr ging sie um 8 zurück.
Schwankend verlief die Entwicklung bei den Regional- und sonstigen Kreditbanken. In diese Kategorie fallen so unterschiedliche Institute wie die junge N26, Traditionshäuser wie Metzler, Töchter ausländischer Banken wie Goldman Sachs oder die BMW Bank. In der Kategorie stieg die Zahl der Institute nach der Finanzkrise und 2019 sogar kurzzeitig an. Nach dem Jahr 2020 brach sie regelrecht ein. Im vergangenen Jahr sank die Zahl um weitere vier Institute. Die viel beschworene Konsolidierung bei den Landesbanken zeigt sich ebenfalls. Ihre Zahl hat sich seit 2004 halbiert.
Verschwunden ist etwa die einst stolze WestLB, die 2012 abgewickelt wurde. Ende 2018 privatisierten Hamburg und Schleswig-Holstein mit der HSH Nordbank erstmals eine Landesbank, die inzwischen Hamburg Commercial Bank heißt. Die Nord/LB übernahm die Bremer Landesbank. Recht stabil geblieben ist die Zahl der Großbanken. Aktuell sind es Deutsche Bank, Commerzbank und Unicredit. Im Jahr 2004 waren es vier Institute, damals zählte noch die Dresdner Bank dazu. jam
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