Einzelhandel

Zahlungssysteme – Paypal bleibt ein Online-Phänomen

In Deutschland wird fleißig konsumiert und investiert.
In Deutschland wird fleißig konsumiert und investiert. © DSGV

_ Erst kamen die Selbstbedienungskassen, inzwischen rechnen die ersten Supermärkte den Einkauf schon komplett kontaktlos ab, während die Kunden mit ihren Einkaufstaschen durchs Ausgangstor spazieren.

Deutlich weniger futuristisch dagegen ein weiterer Boom-Bereich: Rd. 10 Mrd. Euro Bargeld gab der deutsche Einzelhandel 2022 an Kunden aus, die die Ladenkassen als Geldautomaten nutzten, entsprechend gut 12% der Bareinnahmen, wie die Einzelhandels-Marktforscher vom EHI Retail-Institut in einer aktuellen Studie vorrechnen. Die Kreditwirtschaft freut’s, auch wenn die Einsparungen durch weniger eigene Geldautomaten sicher bedeutender sind als die eher schmalen 13,7 Mio. Euro, die der Handel 2022 an Gebühren für den Abhebungsservice überwies.

Auch wenn die Corona-bedingte Verschiebung weg von Scheinen und Münzen wohl endgültig ist und der Anteil der Kartenzahler in den Geschäften weiter zunahm (2022: Girocard 41,9%, Kredit- 8,2%, Debitkarte 2,9%), bleiben Online- und stationärer Handel bei den Bezahlformen getrennte Welten. Online liegt Paypal (29,6%) deutlicher denn je vor Rechnungskauf (23,8%), Bankeinzug (20,9%) und Kreditkarten (12,1%). Dass der Anteil der Paypal-Zahlungen 2022 im Handel insgesamt (5,2%) leicht zurückging, lag schlicht an dem mit Ende der Pandemie wieder auflebenden Geschäft im physisch-‚realen‘ Einzelhandel.

Auf längere Sicht allerdings, so die EHI-Forscher, werde die „Mehrkanalfähigkeit der Zahlungssysteme immer mehr zum Erfolgsfaktor“. Zumal gäbe es für Paypal über mobile Anwendungen „großes Potenzial“ im stationären Handel. Für die Händler ein zweifelhafter Segen, nimmt der Payment-Dienstleister doch ähnlich saftige Gebühren wie die Kreditkartenfirmen. Als Lichtblick hebt EHI darum das „funktional deutlich verbesserte“ Giropay-Angebot hervor, das Online-Händlern inzwischen eine echte Alternative biete. np

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