Kaufhauskette

Galeria – Investor Bernd Beetz tut sich mit dem Falschen zusammen

Galeria-Filiale
Galeria-Filiale © Adobe Stock / Markus Schoeffler

_ Rappelvoll war der Saal bei der Pressekonferenz (10.4.), zu der der neue Galeria-Eigentümer Bernd Beetz gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus nach Essen einlud.

Der frühere Coty-CEO Beetz hat sich durch seine Investmentgesellschaft BB Kapital SA mit dem kanadischen Kaufhaus-Tycoon Richard Baker und dessen Family Office NRDC Equity Partners zusammengetan, um Galeria zum dritten Mal aus der Insolvenz zu retten. Das Deal-Closing steht noch aus. Die Warenhauskette hatte Baker von 2015-2019 schon mal gehört, doch bei der Frage, was dieses Mal anders laufen soll, blieb Beetz vage. Das Versprechen des Konsortiums, 70 Filialen zu erhalten, hat wohl den Zuschlag gebracht.

Wie er die kapitalintensiven Filialen finanzieren und profitabel machen will, ließ Beetz offen. Stattdessen machen er und Denkhaus den Immobilienvermietern vor den anstehenden Verhandlungen Druck, denn mit den Mieten stehe und falle der künftige Erfolg von Galeria Karstadt Kaufhof, das selbst keine Immobilien besitzt.

Die Unternehmensstruktur sei in der Vergangenheit zu groß geworden, sagte der künftige Galeria-Chairman Beetz; nun geht es um schlankere Aufstellung u.a. der Service-Center und in der IT. Zudem will Galeria-CEO Olivier Van den Bossche neue Partner gewinnen, das Sortiment soll aufgewertet werden.

Dass Baker mit genau diesem Ansatz, mehr Luxus reinzubringen, schon einmal kläglich gescheitert ist, tat Beetz mit einem Schulterzucken ab und schwadronierte lieber vom „Warenhaus der Zukunft“, das durch Beetz‘ Erfahrung bei Markenaufbau und Organisationsentwicklung sowie Bakers „Brick and Mortar“-Expertise entwickelt werden soll.

„Einen Batzen Cash“ bringen er und Baker im Zuge der Übernahme ein. Details zur Finanzierungsstruktur werden unter Veschluss gehalten, zumal die finale Entscheidung zur Übernahme vom Gläubigerausschuss abhängt, der im Mai tagt. Letzterer hatte sich gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter für das Konsortium ausgesprochen, der Beschluss sei einstimmig gewesen. „Die Insolvenzquote ist zwar einstellig, aber höher, als sie beim konkurrierenden Bieter gewesen wäre“, sagte Denkhaus zu PLATOW. ck

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