Thalia/Mayersche – Fusion wie aus dem Investoren-Handbuch
Wie ein Paukenschlag erschüttert die Fusion der traditionsreichen Buchhändler Thalia und Mayersche die Branche. Am Donnerstag verkündeten die Familienunternehmen, die Herausforderungen des Marktes künftig gemeinsam zu meistern. Neben der stetig schwindenden Leselust der Deutschen (-6,4 Mio. Kunden in den letzten fünf Jahren) ist das vor allem der harte Wettbewerb mit US-Riese Amazon. Die Allianz wird somit beiden dienen, sind sich die Geschäftsführer Michael Busch (Thalia) und Hartmut Falter (Mayersche) einig. „Geht es doch darum, innovativer und interessanter für unsere Kunden zu werden“, erklärt Falter den einschneidenden Schritt. Während Thalia mit ihren 300 Läden und guter Omni-Kanal-Infrastruktur Systemvorteile und Netz-Reichweite schafft, bringt Mayersche abseits der 55 Buchhandlungen die lukrativen Vertriebskanäle des Shop-in Shop-Betreibers Best Of Books in Supermärkten, SB-Warenhäusern oder Drogerien zur Party mit.
Der Entschluss gegen die Unabhängigkeit muss Familie Falter, Gründerin und Gesellschafterin der Aachener Mayersche, dennoch schwer gefallen sein. Blickt sie doch auf 200 Jahre Buch-Historie zurück. Umso mehr zeugt die Fusion zwischen Primus Thalia und der Nr. 4 in Deutschland von klugem und nüchternem Kalkül, das sonst nur Finanzinvestoren nachgesagt wird.
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