Ein Populist soll es richten

Eine Flugstunde entfernt vom Zentrum des verheerenden Erdbebens stellte IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld gestern im indonesischen Badeort Nusa Dua den Weltwirtschaftsbericht vor. Darin beklagt der Fonds einen voraussichtlichen Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums gegenüber seinem Frühjahrsausblick für dieses und das Folgejahr (s. auch S. 1).

Die Krise in den Schwellenländern, hervorgerufen durch eigenes Missmanagement, Zinsanstieg in den USA und hohe Kapitalabflüsse dorthin, wird in dem Report neben der Gefahr von Handelskriegen als Hauptgrund für die Schwierigkeiten aufgeführt. Der Abstieg Brasiliens, eines der bedeutendsten Schwellenländer, in dem die Verfehlungen des politischen Establishments seit Jahren am größten sind, spielt in der kritischen Analyse des IWF eine tragende Rolle. Das Land wurde seit dem Ende der Herrschaft der Militärs 1985 von zunächst rechten, dann seit 1989 mit der Machtergreifung Lula da Silva linken Kräften der Arbeiterpartei heruntergewirtschaftet. Die Tradition der Korruption setzte sich auch unter Dilma Rousseff fort und gipfelte im Skandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras. Seit dem Sturz von Rousseff ist der liberal-konservative Michel Temer im Amt des Präsidenten. Doch nichts ist besser geworden. Die Quittung erhielten die etablierten Parteien beim ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen.

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