Streit um Geldautomatensicherung
Politik macht druck, Institute sind sauer _ Als hätten Banken mit der Häufung von Geldautomatensprengungen nicht schon genug zu kämpfen, kommt jetzt aus der Politik zusätzlich Druck.
Niedersachsens Justizministerin, Kathrin Wahlmann (SPD), deren Bundesland durch die Grenze zur Niederlande stark betroffen ist, will die Banken für die Sicherung der Automaten gesetzlich in die Pflicht nehmen. Ihr Ministerium will Institute dazu auffordern, dass sie ihre Geldautomaten mit Klebe- oder Farbmechanismen schützen oder andere wirksame Maßnahmen umsetzen und hat dazu gerade einen Prüfantrag laufen. „Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Banken nicht aufrüsten. Das ist fahrlässig“, sagte Wahlmann dem „Spiegel“.
Der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) stößt es bitter auf, dass die Verantwortung den Banken in die Schuhe geschoben wird, heißt es uns gegenüber. Statt Fingerzeigen plädiert der Verband weiterhin für einen Maßnahmenmix in enger Abstimmung mit den LKAs und verweist auf die gemeinsame Absichtserklärung mit dem Bundesinnenministerium von November 2022.
Aktuell gebe es in Deutschland zudem keine marktfähigen und zertifizierten Klebesysteme. „Als Anwender dieser Systeme sind Banken und Sparkassen darauf angewiesen, dass die Produkte vor einer Markteinführung in Abstimmung mit Berufsgenossenschaften, Versicherern und Dienstleistern zulassungsreif konzipiert werden, und zwar ohne dass Banken Gewährleistungsansprüche verlieren oder neuen Haftungsrisiken ausgesetzt sind“, sagt uns die DK. ck
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