Uniper – Kampf gegen Fortum noch nicht verloren

Es ist offiziell: Der finnische Versorger Fortum hat ein Angebot für die Anteile des E.ON-Ablegers Uniper vorgelegt. 22 Euro je Aktie will Fortum zahlen. Zwar richtet sich das Angebot primär an das restliche E.ON-Paket von rd. 47%, doch seien auch alle anderen Anleger willkommen, erklärte Fortum-CEO Pekka Lundmark. Unterdessen holt Uniper-Chef Klaus Schäfer noch mal weit zum Schlag gegen die Offerte der Finnen aus. In einem offenen Brief, verpackt als Anzeige in finnischen Tageszeitungen, warnte er davor, dass die Strategien der beiden Konzerne nicht vereinbar wären. Denn Fortum sieht sich als Saubermann der Branche während Uniper dreckige Kohle- und Gaskraftwerke betreibt.

Geholfen hat es nichts. Bis zum 16. Januar können Uniper-Aktionäre nun ihre Anteile andienen. Aufbessern werde Fortum das Angebot nicht, betonte Lundmark. Auf das Versprechen, dass Fortum keine Änderungen im Management und Meiler-Portfolio vornehmen wolle, sondern solche Entscheidungen auch künftig in der Obhut des Uniper-AR blieben, gibt Schäfer bislang nichts. Schließlich will Fortum nach dem Aktienkauf in eben jenen AR einziehen. Auf Nachfrage bestätigte Uniper-CFO Christopher Delbrück, dass dann wohl der von E.ON besetzte Platz ausgetauscht werden würde. Dabei handelt es sich um E.ONs CFO Marc Spiecker. Nun hat Spiecker nicht irgendeinen AR-Posten inne, sondern den des stellvertretenden Vorsitzenden. Unberechtigt ist Schäfers Sorge also nicht.

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