Rheinmetall – Kriegsspiel lässt Gewinne springen

Im Allgemeinen geben Abgasskandal und geopolitische Spannungen eigentlich Anlass für Sorgenfalten. Nicht so bei Deutschlands größtem Rüstungskonzern Rheinmetall. Das Düsseldorfer Technologie-unternehmen profitiert nämlich kräftig von den anziehenden Geschäften in der Autozuliefer- und Rüstungsindustrie. In den ersten neun Monaten legten beim MDAX-Mitglied die Erlöse und Erträge beider Unternehmenssparten deutlich zu. Der Konzernumsatz kletterte dabei um 6,9% auf 4,17 Mrd. Euro binnen Jahresfrist. Operativ steht per 30.9. unterm Bilanzstrich so ein Ergebnis von 231 Mio. Euro (+27%).

Obwohl der Automotiv-Bereich mit 2,15 Mrd. Euro (+7,9%) bzw. 186 Mio. Euro (+14%) weiter deutlich stärker zu Umsatz und Ergebnis beiträgt, glänzt gerade die Wehrtechnik nach den ersten drei Quartalen mit einem Gewinnsprung von satten 88% auf 60 Mio. Euro (Umsatz: 2 Mrd. Euro, +5,9%). Neue Großaufträge der Bundeswehr für fast 2 300 LKWs im Wert von rd. 760 Mio. Euro, die Modernisierung von Leopard-Kampfpanzern im Umfang von 118 Mio. Euro sowie ein langfristiger Rahmenvertrag für Munition in dreistelligen Mio. Euro-Bereich gaben der Defence-Sparte zwischen Juli und September einen deutlichen Schub. Der Orderbestand legte dabei um 52% zu und macht damit das auftragsschwache Q1 (-59%) wett.

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