Kohleausstieg – Hätte, hätte bringt uns nicht weiter

Es war ein hartes Ringen und am Ende ist keiner richtig glücklich: Die Rede ist vom deutschen Kohleausstieg. Bis 2038 soll spätestens Schluss sein mit der schmutzigen Energie. Umweltschützern geht das nicht schnell genug. Für die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist das hierzulande als bahnbrechend verkaufte Ergebnis der Kohlekommission geradezu absurd. Die Industrie meldet indes schon heute Sorge ob des ambitionierten Termins an. Die Gemengelage bleibt damit auch nach dem mühsam erreichten Kompromiss verworren. Das dürfe aber nicht davon abhalten, den Blick für das Wesentliche zu schärfen, forderte Marie-Luise Wolff eindringlich auf dem Jahresempfang ihres grünen Energieversorgers Entega in dieser Woche in Darmstadt.

Als amtierende Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Entega-Chefin selbst in Berlin an den zähen Verhandlungen teilgenommen. Es seien lange sechs Monate gewesen, versichert sie vor vollem Haus und warnt im gleichen Atemzug davor, das Ergebnis weiter zu zerreden. Der Bundesregierung böte sich jetzt die einmalige Chance, einen großen Schritt aus der „Problembewunderung Klimawandel“ zu machen und internationales Vorbild zu werden. Der parallele Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom sei ein echtes Pfund, dem die Politik nun die Schlagkraft verleihen müsse, die es theoretisch in sich habe, so Wolff. Die schnellstmögliche Übersetzung der Kommissionsergebnisse in bindende Gesetze ist für die Managerin jedoch nur eine der wichtigen Aufgaben zur Vollendung der Energiewende. Denn die immensen Anstrengungen ihrer Branche reichen alleine nicht aus, die Herausforderungen der Erderwärmung zu meistern.

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