Sparkassen wollen Nord/LB nicht den Finanzinvestoren überlassen
Zugeknöpft bis zur Halskrause zeigte sich Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker vor zwei Wochen beim traditionellen Presse-Empfang mit Blick auf jüngste Spekulationen über eine mögliche Beteiligung seines Hauses an dem Bieterverfahren für die Nord/LB. Ein hartes Dementi hätte anders ausgesehen. Am kommenden Montag (8.10.) läuft die Frist für die Abgabe unverbindlicher Angebote ab.
Neben der Helaba und der LBBW dürften vor allem die beiden Finanzinvestoren Cerberus und Apollo ihren Hut in den Ring werfen. Cerberus übernimmt gerade zusammen mit J.C. Flowers die HSH Nordbank, während Apollo bei der Fusion von Oldenburgischer Landesbank und Bremer Kreditbank die Fäden zieht.
Nord/LB-Chef Thomas Bürkle will noch in diesem Jahr ein Konzept präsentieren, um die dünne Eigenkapitaldecke der von der Schiffskrise gebeutelten Niedersachsen aufzupolstern. Dabei ist auch die Aufnahme privater Investoren in den Eigentümerkreis der Nord/LB kein Tabu. Gilt es doch, die Brüsseler Wettbewerbshüter milde zu stimmen, die einer staatlichen Kapitalspritze des Nord/LB-Haupteigentümers Niedersachsen (60%) zustimmen müssen. Für zusätzlichen Druck auf die Nord/LB dürfte auch der kurz vor dem Abschluss stehende Stresstest der EZB und der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA sorgen. Auf mindestens 3 Mrd. Euro wird der Kapitalbedarf der Nord/LB taxiert.
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