ThyssenKrupp hat dazugelernt
ThyssenKrupp hat dazugelernt
Einen heißen Herbst mit fliegenden Eiern, wie ihn einst Krupp-Chef Gerhard Cromme erlebt hat, muss der 2011 von ihm nach Essen geholte ThyssenKrupp-Vormann Heinrich Hiesinger nicht fürchten. Die Arbeitnehmer-Demos vom Mittwoch anlässlich der AR-Sitzung der vor der Restrukturierung stehenden Stahlsparte waren nichts gegen die Proteste der 80er Jahre.
Das liegt daran, dass Hiesinger eine andere Taktik fährt als Cromme damals. Statt Werksschließungen soll der Stahl ausgegliedert werden, am besten in ein Joint Venture mit Tata, aus dem ThyssenKrupp dann peu à peu aussteigt (PLATOW v. 6.7.). Hiesinger spart sich so den schmerzhaften Kapazitätsabbau. Dieser kommt erst, wenn ThyssenKrupp von Bord ist. Dass er kommt, steht indes außer Frage. Hiesinger baut ThyssenKrupp, das sich am Ende weitgehend von der Keimzelle Stahl verabschieden wird, weit radikaler um als Cromme.
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