Verdi-Ansage – Droht die Lohn-Preis-Spirale?
In den anstehenden Tarifverhandlungen will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bis zu 6% mehr Lohn fordern. Oberstes Ziel seien Reallohnzuwächse, erklärte Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis auf der Jahres-PK in Berlin. Im Januar war die Inflation in Deutschland nur minimal auf 4,9% gesunken. Die hartnäckig hohe Teuerung bereitet auch anderen großen Gewerkschaften wie der IG Metall oder der Chemiegewerkschaft IG BCE zunehmende Sorgen, auch wenn sie sich bislang noch eher moderat geben.
Doch die Verdi-Forderung setzt auch sie unter Druck, den Preisauftrieb durch kräftige Lohnsteigerungen abzufedern. Im März startet die Tarifrunde in der Chemieindustrie und im September geht es auch bei den Metallern zur Sache. Bleibt die Inflation im weiteren Jahresverlauf hoch, dürfte das auch die Lohnforderungen nach oben treiben. Für die EZB, die von einer Lohn-Preis-Spirale bislang nichts wissen will, sollten das alarmierende Signale sein. Beginnen sich Löhne und Preise aufzuschaukeln, wird es für die EZB erst recht schwierig, die Inflation zu brechen. Am Donnerstag berät der EZB-Rat auf seiner Zinssitzung die Lage. Dann liegen auch die Inflationsdaten aus der Eurozone vor.
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