UBS – Hamers wird immer mutiger
Starker counterpart für Kelleher _ Axel Weber kann sich stolz zurücklehnen. Mit der anfangs durchaus umstrittenen Personalie Ralph Hamers hat der mit der Generalversammlung am 6.4. nach 10 Jahren als VR-Präsident bei der UBS ausscheidende ehemalige Bundesbank-Chef einen guten Riecher gehabt. Der von ihm geholte Nachfolger von Sergio Ermotti an der UBS-Spitze hat, wenn auch gestützt von einem positiven Marktumfeld, im letzten Jahr Rekordzahlen abgeliefert. Der ehemalige ING-Vormann kommt auch ohne eigene Hausmacht immer besser in Tritt.
Mit einigen wenigen Vorstandspersonalien (immerhin bald vier Frauen) sowie überschaubaren Investments wie dem gerade angekündigten Zukauf des Robo-Advisers Wealthfront für 1,4 Mrd. Dollar, der den Eidgenossen in den USA völlig neue Kundenschichten erschließen soll, hat Hamers inzwischen aber wichtige Duftmarken gesetzt. Entscheidender noch ist die Rückendeckung, die Hamers aus dem Kreis der früher oft unzufriedenen Aktionäre erhält. Eine von 0,37 auf 0,50 Dollar steigende Dividende, geplante 5 Mrd. Dollar Aktienrückkäufe in 2022, die sich die UBS angesichts von 15% Kernkapital auch künftig leisten will, und eine Anhebung der Finanzziele haben den UBS-Kurs seit Mitte 2021 kräftig klettern lassen. Nach den vorgelegten Zahlen ging es am Dienstag erneut um 5% nach oben. Mit 74 Mrd. Dollar Kurswert ist die UBS der deutschen und schweizer Konkurrenz weit enteilt. Während Weber sich so selbst ein Denkmal gesetzt hat, trifft sein Nachfolger Colm Kelleher, der bis 2019 die Geschicke von Morgan Stanley geprägt hat, auf einen immer selbstbewusster auftretenden UBS-Chef.
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