US-Zinsen – Trump hat jetzt andere Sorgen
In den vergangenen Monaten konnte man die Uhr danach stellen, dass US-Präsident Donald Trump pünktlich vor der nächsten Fed-Sitzung mit wütenden Tiraden gegen die seiner Meinung nach viel zu zaghafte Zinspolitik von Notenbank-Präsident Jerome Powell wetterte.
Doch ausgerechnet im Vorfeld der jüngsten Zinssitzung am vergangenen Mittwoch hielt sich Trump mit ungebetenen Ratschlägen an die Zentralbanker auffallend zurück. Der Republikaner feierte auf Twitter lediglich, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 1,9% gewachsen ist („Die großartigste Wirtschaft in der amerikanischen Geschichte!“). Auch nach dem Fed-Entscheid verzichtete der US-Präsident bislang auf jeglichen Kommentar zur Notenbank-Politik. Dabei garnierte Powell die erwartete abermalige Absenkung des Leitzinses um einen viertel Prozentpunkt auf 1,5 bis 1,75% mit der Aussicht auf eine Zinspause. Seit die Demokraten im US-Kongress das Amtsenthebungsverfahren vorantreiben, ist Trump vollauf damit beschäftigt, unliebsame Belastungszeugen zu diskreditieren und Abweichler aus den eigenen Reihen in den Senkel zu stellen. Da bleibt wohl keine Zeit mehr, sich auch noch mit der Fed anzulegen.
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