Inflation – Keine Überraschung für Draghi

Im Juni kletterten die Verbraucherpreise im Euroraum auf 2,1% und damit leicht über die mittelfristige EZB-Zielmarke von knapp 2%. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2012. Bereits im Vormonat erreichte die Inflation die 2%-Schwelle. Einen Dämpfer hinnehmen musste hingegen das Wirtschaftswachstum. Zwischen April und Juni stieg das Euro-BIP lediglich um 0,3% zum Vorquartal, nach 0,4% zum Jahresauftakt. Draghi dürften die aktuellen Inflations- und Wachstumsdaten indes kaum überrascht haben. Erst in der vergangenen Woche bestätigte die EZB ihren geldpolitischen Kurs. Demnach sollen die umstrittenen Anleihekäufe Ende des Jahres auslaufen und die Leitzinsen noch dem Sommer 2019 hindurch unangetastet bleiben. Tatsächlich geht der Preisauftrieb vorwiegend auf das Konto der zuletzt deutlich angezogenen Öl- und Energiepreise. Die derzeitige Hitzewelle über Europa mit massiven Ernteausfällen dürfte zudem für steigende Lebensmittelpreise sorgen.