Erdogan und der rote Teppich – Bittsteller auf Staatsbesuch
Recep Tayyip Erdogan liebt den pompösen Auftritt. Voraussichtlich Ende September will der frisch wiedergewählte türkische Präsident zum Staatsbesuch nach Berlin reisen. Erdogan weilte zwar schon mehrfach zu offiziellen Besuchen in Deutschland. Die geplante Visite im Herbst ist jedoch sein erster Staatsbesuch als türkischer Präsident. Für den offiziellen Empfang von Staatsoberhäuptern sieht das Berliner Protokoll das volle Programm mit rotem Teppich, Bundespräsident, Stabsmusikkorps der Bundeswehr und feierlichem Staatsbankett in Schloss Bellevue vor.
Auch Erdogan soll in den Genuss dieser Ehren kommen. Was Kritiker als Kotau vor einem Autokraten geißeln, der die Menschenrechte mit Füßen tritt und Kanzlerin Angela Merkel in der Vergangenheit sogar mit geschmacklosen Nazi-Vergleichen überzog, ist indes ein kluger Schachzug der Bundesregierung. Denn Erdogan kommt als verkappter Bittsteller nach Berlin. Innenpolitisch mag Erdogan nach der gewonnenen Präsidentenwahl und dem vollen Inkrafttreten der neuen Präsidialverfassung auf dem Zenit seiner Macht stehen, aber das Fundament seiner Herrschaft wird zunehmend morsch. Seinen politischen Aufstieg und die neue Machtfülle verdankt Erdogan vor allem dem wirtschaftlichen Wohlstandsversprechen, das der AKP-Chef seinen Landsleuten gegeben hat.
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