Unilever – Neuer CEO erbt lange To-Do-Liste

Paul Polman, langjähriger Chef des britisch-niederländischen Konsumgüterkonzerns Unilever, hatte es geschafft, seine Beliebtheit bei den Aktionären auf den letzten Metern seiner Amtszeit zu dämpfen. Sei es durch die brüske Absage der Übernahmeofferte von Kraft Heinz oder durch den gescheiterten Versuch, die Doppel-struktur angesichts des Brexit zugunsten der Niederlande aufzubrechen, was besonders britische Investoren erzürnte. Diese Wogen muss sein Nachfolger Alan Jope glätten. Leicht wird es nicht, zumal Unilever auch operativ nicht überzeugen kann.

So knickte der Umsatz im vergangenen Gj. um 5% auf 51 Mrd. Euro ein. Hier macht sich zwar auch der Verkauf der Brotaufstrichsparte bemerkbar, doch besonders die schwindende Markentreue der Kunden setzt die Mutter von Pfanni, Lipton und Bertolli unter Druck. Hier dürfte Jope die Strategie beibehalten, das Portfolio mit strategischen Zukäufe aufzuwerten. Aus eigener Kraft konnte der Konzern die Markterwartung mit 2,9% Umsatzplus knapp treffen. Die Marge stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 18,4%. Dank der 6,8 Mrd. Euro, die Finanzinvestor KKR für das Aufstrichgeschäft (Becel, Rama) hinblätterte, stieg der Gewinn um die Hälfte auf 9,8 Mrd. Euro.

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