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Aktienanalyse - Fundamentale, technische oder markttechnische Wertanalyse?

Lieber eine Aktie aus dem DAX oder eher einen Nebenwert fürs eigene Depot kaufen? Anleger sind heute einer Vielzahl von News und Zahlen am Aktienmarkt ausgesetzt. Als privater Anleger ist es daher unerlässlich Aktien vor dem Kaufen ins Depot zu bewerten (Mehr zur Aktienbewertung). Was gilt als Kaufsignal? Wer als Anleger Aktien kaufen und vorher analysieren will, stößt schnell auf einen Streit, der so alt ist wie das Thema selbst: Die Traditionalisten beschäftigen sich nur mit den Zahlen eines Unternehmens, also den Fundamentaldaten einer Aktie (fundamentale Aktienanalyse). Das Auf und Ab im Kursverlauf der Aktie ist ihnen egal. Genau hier aber setzt die technische Aktienanalyse an: Weil im Kurs einer Aktie alle bekannten Informationen verarbeitet sind, versuchen sie, mithilfe von Linien, Kurven und mathematischen Formeln den Chart der Vergangenheit in die Zukunft fortschreiben zu können. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Wer als Anleger eine Aktie ernsthaft analysieren will, muss sich sowohl die Fundamentaldaten des Unternehmens als auch die Markttechnik der zugehörigen Aktie (markttechnische Aktienanalyse) ansehen, um am Ende den wahren Wert von Aktien einschätzen zu können. Klingt komplex? Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Analyse wirklich ankommt, um am Ende eine gute Wertanalyse für eine Aktie zu erstellen und die richtigen Aktien für Ihr Depot bei Ihrer Bank zu kaufen.

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Fundamentale Aktienanalyse: Lohnt sich der Kauf?

Fundamentale AktienanalyseGanz ehrlich: Nur mit den News, ohne einen Blick auf die Zahlen eines Unternehmens, was es für einen Umsatz und Gewinn erwirtschaftet, kann wohl kein Anleger zu einer vernünftigen Einschätzung gelangen, ob die zugehörige Aktie kaufenswert ist. Wer Aktien kauft, macht sich zum Miteigentümer des Unternehmens. Daher sollte jeder wissen, wo genau er sein Geld hinträgt, die Zahlen des Unternehmens kennen und eine fundamentale Aktienanalyse durchführen.

Nach der Fundamentalanalyse besitzt ein Unternehmen einen fairen oder wahren Wert besitzt, nach dem sich langfristig gesehen der Börsenkurs anpasst. Wenn der berechnete faire Wert dem Aktienkurs des Unternehmens entspricht, dann gilt ein Unternehmen als fair bewertet. Wenn der faire Wert eines Unternehmens über dem Marktwert liegt, dann ist dies ein Kaufsignal, denn das Unternehmen ist unterbewertet (es hat eigentlich einen höheren Wert). Wenn der faire Wert jedoch unter dem Marktwert liegt, gilt dies als Verkaufssignal. Die Schritte der Fundamentalanalyse sind die Globalanalyse, die Branchenanalyse und die qualitativen und quantitativen Unternehmensanalyse.

Die Globalanalyse als Teil der Fundamentalanalyse analysiert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einer Firma. Die konjunkturelle Entwicklung beeinflusst durch die Zinspolitik der Zentralbanken wirkt sich auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens aus. Aktien sind im aktuellen Niedrigzinsumfeld attraktiver. Steigt der Index wie z.B. der DAX, gibt es viele positive News zu Unternehmen. Ebenso können Rohstoffpreise, Wechselkursschwankungen und die Inflation Einfluss auf das Unternehmensumfeld nehmen.

Bei der Branchenanalyse werden strukturelle Aspekte wie „welche Wettbewerber gibt es?“ „Wie sehen die Marktanteile aus?“ bewertet. Auch der Einfluss der Konjunktur spielt hier eine Rolle. Ist die Branche zyklisch oder antizyklisch? Welchen Einfluss haben politische Entscheidungen auf die Branche? Als Indikatoren werden hier z.B. durchschnittliche Lagerbestände oder die Anzahl Aufträge herangezogen. Berechnete Indizes wie der GfK Konsumklimaindex im Einzelhandel gehören zu den wichtigsten Kennzahlen in diesem Bereich.

Bei der qualitativen Unternehmensanalyse wird das Geschäftsmodell des Unternehmens beleuchtet. Hat das Unternehmen eine effiziente Produktion, sind die Produkte optimal, wie ist das Management? Bei der quantitativen Analyse werden Kriterien auf Basis von Kennzahlen herangezogen. Zwei Kennzahlen davon sind besonders wichtig und auch einfach für jeden Anleger ohne seine Bank zu berechnen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die Dividendenrendite.

Kennzahlen 1 fundamentale Aktienanalyse: Das Kurs Gewinn Verhältnis (KGV) gibt an, wie viele Jahre ein Unternehmen den erwarteten Gewinn erwirtschaften muss, um den derzeitigen Aktienkurs zu rechtfertigen. Einfaches Beispiel: Für das Unternehmen A, dessen Aktie an der Börse zu 100 Euro handelt, wird im kommenden Jahr ein Gewinn von 10 Euro erwartet. Für das KGV errechnet sich ein Wert von 10, muss für seinen Börsenwert also zehn Jahre lang kontinuierlich den erhofften Gewinn erwirtschaften. Wichtig sind das Wachstumstempo des Unternehmens und der Branche. In schnell wachsenden Unternehmen kann ein KGV von 40 immer noch günstig sein, in gesättigten Branchen kann ein KGV von 10 zu hoch erscheinen.

Kennzahlen 2 fundamentale Aktienanalyse: Noch klarer ist es bei der Dividendenrendite. Wer Aktien über einen längeren Zeitraum hält, den interessiert nicht unbedingt der Tageskurs der Aktie, sondern die Rendite, die sich durch die jährlichen Ausschüttungen ergibt. Beispiel: Zahlt unser oben genanntes Unternehmen etwa 5 Euro Dividende, beträgt die Dividendenrendite 5%. Auch hier ist das Umfeld wichtig: Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld kann auch eine Rendite von 2,5% lohnenswert sein. Die

Zusammengefasst fundamentale Aktienanalyse: Mit dem KGV bekommen Anleger schnell einen Eindruck davon, wie „günstig“ der Aktienkurs eines Unternehmens aktuell bewertet wird. Und mit der Dividendenrendite erfahren Sie, ob Ihnen das Wertpapier eine ansprechende Belohnung fürs Halten zahlt. Gemeinsam bilden die beiden Kennziffern wichtige Faktoren der Fundamentalanalyse, die kein Anleger außer Acht lassen sollte.

Technische Aktienanalyse: Der Trend ist Dein Freund

technische Aktienanalyse Chartanalysten (Charttechniker, Verfechter technische Aktienanalyse) halten nichts von Kennziffern als Grundlage zur Analyse von Aktien (wie bei der Fundamentalanalyse). Ihre Theorie lautet, dass diese Informationen alle bereits in den aktuellen Preis der Aktie eingeflossen sind, also nichts über die künftige Kursentwicklung verraten. Die technische Aktienanalyse betrachtet die Kursverläufe und Verlaufsformationen von Charts, sprich historische Kursentwicklungen von Aktien. Die technische Aktienanalyse sucht nach Trends im Chartbild von Aktien. Zielsetzung ist es eine Aussage über die zukünftige Kursentwicklung des Basiswertes zu treffen. Wichtige Indikatoren sind daher bei der technischen Aktienanalyse die Linien der Aufwärts- und Abwärtstrends sowie die gleitenden Durchschnitte der letzten Handelstage. Die technische Aktienanalyse ignoriert somit komplett die fundamentalen Daten.

Eine beliebte Theorie besagt dabei, dass ein ausgebildeter Trend sich zunächst einmal fortsetzen wird. Die technische Analyse nutzt einige Hilfsmittel zur Trenddefinition wie die klassische Charttechnik (Trendlinien, Widerstände, Unterstützungen etc.) oder auch die Dow Theorie (zurückzuführen auf Charles Dow, der als einer der Urväter der Charttechnik gilt) sowie die Markttechnik (höhere Hochs und höhere Tiefs, hierzu weiter unten mehr) genannt.

Steigt eine Aktie also zum Beispiel seit einigen Monaten, dann wird der Techniker versuchen, zwischenzeitliche Hochs und Tiefs mit jeweils einer aufwärtsgerichteten Linie zu verbinden. Im Idealfall ergibt sich damit ein Aufwärtskanal, der wichtige künftige Widerstände und Unterstützungen markiert. Damit beschäftigt sich die technische Aktienanalyse auch noch mit gleitenden Durchschnitten, in der Regel der vergangenen 38 (kurzfristiger Trend) und 200 Handelstage (langfristiger Trend). Auch daraus werden Widerstände und Unterstützungen abgeleitet. Bei bestimmten Konstellationen wird daraus ein Kaufsignal (wenn zum Beispiel die kurzfristige die langfristige Linie von unten nach oben kreuzt) oder Verkufssignal abgeleitet. Für die Ableitung von einem Kaufsignal oder Verkaufssignal ergibt sich daraus jedoch ein Nachteil. Eine Veränderung des Trends zeigt sich oft erst sehr spät im Verlauf der Kurve, wenn der Zeitraum zu groß gewählt wurde. Daher ist die 100-Tage-Linie zur Indentifikation von Trends und einem Kaufsignal zu empfehlen. Detaillierte Infos zur Chartanalyse.

 


Markttechnische Aktienanalyse: Wie ist das Momentum?

An der Grenze zwischen fundamentaler und technischer Analyse steht die Betrachtung der Markttechnik (markttechnische Aktienanalyse). Die markttechnische Aktienanalyse betrifft die Fragen: In welcher Phase befindet sich ein Markt gerade? Haben wir einen euphorischen Bullenmarkt, bei dem viele Titel steigen? Oder sind die Marktteilnehmer auf Grund von schlechten News pessimistisch und rechnen mit einem fallenden Kurs des DAX? Im ersten Fall werden fundamental und technisch gute Unternehmen überproportional steigen, im Bärenmarkt könnten sie sich dem allgemeinen Abwärtssog von einem fallenden Kurs entziehen. Die markttechnische Aktienanalyse ist neben der Charttechnik ein Teilbereich der technischen Analyse. Die markttechnische Aktienanalyse zieht neben der Chartanalyse weitere Indikatoren und Kennzahlen heran, wie zum Beispiel Umsatzverlauf sowie die Kursvolatilität einer Aktie und bewertet die vorherrschende Stimmung an den Märkten. Bei der markttechnischen Aktienanalyse wird mit Daten aus dem Kursverlauf gearbeitet, aber auf einem indirekten Weg, indem sie in Indikatoren umgerechnet werden. Die wichtigsten Indikatoren/Kennzahlen sind: Trendfolge-Indikatoren und Oszillatoren.

Die „richtige“ Wertanalyse einer Aktie

All die oben genannten Faktoren zusammen liefern mit der Wertanalyse ein „rundes“ Bild über eine Aktie ab. Fundamental sollte das Unternehmen verlässlich Gewinne erwirtschaften (also ein nicht zu hohes Kurs Gewinn Verhältnis aufweisen) und seine Aktionäre angemessen daran beteiligen (also eine gute Dividendenrendite abwerfen). Technisch sollte sich das Papier möglichst nicht gerade in einem Abwärtstrend (sinkender Aktien Kurs) befinden. Vielmehr ist es vorteilhaft, wenn die Markttechnik für die Aktie spricht. Wenn die Wertanalyse abgeschlossen ist und alle Faktoren aus der Wertanalyse bei einer Aktie überzeugen, hat sich die Aktie in der Wertanalyse bewährt. Der Anleger kann die Aktie bei seiner Bank kaufen und ins eigene Depot aufnehmen.


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