Allen & Overy berät Alliance Boots bei Milliarden-Übernahme von Anzag

"Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, übernimmt der britische Pharmagroßhändler und Apothekenbesitzer Alliance Boots die Mehrheit beim in Frankfurt am Main ansässigen Konkurrenten Andreae-Noris Zahn (Anzag)."

Die Briten, die bereits knapp 30% der Anzag-Anteile halten, übernehmen sämtliche Anteile der bisherigen Großaktionäre Phoenix, Celesio und Sanacorp und kommen so – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – künftig auf eine Beteiligung von 81,64%. Alliance Boots gehört dem US-Finanzinvestor KKR, der den britischen Pharmagroßhändler erst 2007 übernommen hatte und diesen seither auf Wachstum trimmt.

Rechtlich beraten wurde Alliance Boots bei dieser Transaktion von der internationalen Anwaltssozietät Allen & Overy. Die Federführung oblag dabei dem Frankfurter Partner Michael J. Ulmer (Gesellschaftsrecht/M&A). Die ihre Anteile abgebenden Großaktionäre wurden daneben von Gleiss Lutz begleitet, die Beratung von Anzag übernahm die Sozietät CMS Hasche Sigle.

Zum Erwerb weiterer Anteile unterbreitete die Alliance Healthcare Deutschland Holdings 1 GmbH den Aktionären ein Übernahmeangebot: Je Stückaktie werden im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots voraussichtlich zwischen 26 und 26,50 Euro angeboten. Der deutsche Markt ist für die Briten noch weitgehend ein weißer Fleck. Alliance Boots ist bisher vor allem in Großbritannien, Norwegen und Italien sowie in Russland und den Niederlanden unterwegs.

Mit der Mehrheit an Anzag sichert sich der Konzern jedoch den Zugriff auf den 24 Mrd. Euro schweren Pharmagroßhandelsmarkt in Deutschland. Alliance Boots ist mit einem umgerechneten Jahresumsatz von 21 Mrd. Euro bisher drittgrößter Pharmahändler in Europa nach Celesio und Phoenix. Künftig wird das Unternehmen an der europäischen Spitze stehen.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

29. Oktober 2010

EU-Kommission plant Reformen des Finanzsektors

"Die Finanzkrise hat nach Ansicht der EU-Kommission unmissverständlich vor Augen geführt, dass Probleme bei einer einzelnen Bank auf den gesamten internationalen Finanzsektor übergreifen... mehr