Performance von Büroimmobilien lässt spürbar nach

Im Zuge der gesenkten Konjunkturprognosen stockt auch die Performance des Victor Prime Office Indikators für deutsche Metropolen von Jones Lang LaSalle (JLL) im dritten Quartal. Victor ist ein synthetischer Indikator, der die aktuelle Cashflow-Rendite der jeweiligen Marktsegmente und die Wertänderungsrendite betrachtet. Der errechnete Total Return ergibt sich dann aus der Addition der beiden Werte.

Im dritten Quartal wurde mit einem Plus von nur 0,6% bzw. einem Indikatorstand von 119,3 Punkten das geringste Wachstum seit der Aufholphase im Anschluss an die Finanzkrise erzielt. Im Jahresvergleich betrug der Performanceanstieg +6,0%. Nach Ansicht von Andrew M. Groom, Leiter Valuation und Transaction bei JLL, nehmen Anleger und Mieter die Konjunkturprognosen ernst. Zwar bleibe bei limitiertem Angebot die Investorennachfrage, insbesondere nach Core-Immobilien, nach wie vor hoch, jedoch führe das nicht mehr zu Preisbewegungen. Teilweise würden auch großflächigere Anmietungsentscheidungen von Firmen verschoben. Die Unsicherheit führe zudem zur Zurückhaltung bei Eigenkapitalinvestoren. Aus dem Vermietungsmarkt kämen ebenfalls keine deutlichen Impulse mehr.

Bei den Städten bildet nur die Innenstadt von München eine Ausnahme. Mit einem Anstieg von 1,4% auf 124,3 Punkte wird in der bayerischen Landeshauptstadt das Wachstum in erster Linie von den noch steigenden Mieten getrieben. Die Spitzenlagen in Berlin (+0,6%/114,7 Punkte), Frankfurt (+0,4%/116,1 Punkte), Düsseldorf (+0,3%/118,7 Punkte) und Hamburg (+0,1%/129,4 Punkte) zeigen im dritten Quartal nur eine sehr verhaltene Performanceentwicklung. Bei der Jahresperformance ist München mit +9,1% deutlich an Hamburg mit +6,4% vorbeigezogen. Berlin mit 5,7%, Düsseldorf mit 4,7% und Frankfurt mit 4,6% haben sich an Hamburg angenähert. Seit der Trendwende im zweiten Quartal 2009 haben alle Spitzenlagen zwischen 19,8% in Düsseldorf und 25,9% in Hamburg zugelegt. Damit liegt der Total Return von Immobilieninvestments ca. 508 Basispunkte über dem Zinssatz deutscher Staatsanleihen. JLL erwartet, dass das Zinsniveau auch in den nächsten Quartalen auf dem niedrigen Niveau verharren wird und die Spitzenrenditen bei Immobilien nur noch leicht nachgeben werden. Deshalb bleibe die Risikoprämie und die Immobilie als Assetklasse attraktiv.

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