Gold ist nicht alles, was glänzt
Für jeden Investor etwas dabei _ Einen etwas längeren Weg als die meisten anderen Tagungsbesucher hatte Michael Blumenroth (Deutsche Bank) zurückgelegt, wie Moderator Andreas Groß beeindruckt anmerkte; der Rohstoff-Spezialist kam gerade von einem Ultramarathon auf Neuseeland. Weniger weit hergeholt sein Vortragsthema: die zunehmende Relevanz des „sicheren Hafens“ Gold.
In den 1990er-Jahren von vielen Zentralbanken noch verschmäht, von der Bank of England sogar regelrecht verramscht, ist Gold inzwischen für viele Währungshüter wieder die Absicherung der Wahl. Nicht nur wegen der wirtschaftlichen Krisen und aus Sorge um die dauerhafte Tragfähigkeit der Staatsverschuldung in etlichen Ländern, sondern auch aufgrund der Erfahrung der russischen Notenbank, dass Fremdwährungsreserven unter Umständen nicht mehr zugänglich sind, wenn es hart auf hart kommt. Der aktuelle Gold-„Kaufrausch“ mit einem Handels-Allzeitrekord in Q1/2023 geht denn auch v.a. auf die Währungshüter in China und Russland zurück. Die türkische Zentralbank wurde durch diverse Manöver rund um den Wahltermin im Frühjahr zeitweise sogar zum weltgrößten Gold-Trader. 10% Portfolio-Beimischung rät Blumenroth auch Privatanlegern.
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