Chinas Schlitzohr Xi

Das wirtschaftlich zur Weltmacht aufstrebende China ist auch politisch-taktisch kein Zwerg mehr, sondern mit allen Wassern gewaschen. Während Donald Trump aus dem Iran-Abkommen ausschert und die Region Middle East einmal mehr zum den Weltfrieden bedrohenden Pulverfass wird, agiert China überaus geschickt. Die Beruhigung der Lage auf der koreanischen Halbinsel und die lange Zeit nicht für möglich gehaltene Begegnung des Diktators aus dem Norden mit dem Präsidenten des Südens trägt ganz klar die Handschrift eines Xi Jinping. Erst der von Peking ausgehende Druck auf den Machthaber in Pjöngjang hat Kim Jong-un gefügig und für eine Begegnung mit Donald Trump, so sie denn zustande kommt, bereit gemacht. Sogar im Handelskonflikt mit den USA, die Peking als Wirtschaftsmacht Nr. 1 ablösen will, kann der die chinesische Politik dominierende Xi mit seinem Geschäftsmodell punkten (s. a. S. 5).

Das lässt sich an der Autoindustrie am besten ablesen. Auf dem Boao-Forum im April, dem asiatischen Pendant zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos, kündigte Xi an, das Gegenteil von dem zu tun, was die Trump-Administration vorhat, nämlich Einfuhrzölle zu senken und die strengen Anforderungen für Joint-Venture-Beteiligungen ausländischer Unternehmen (derzeit maximal 50%) zu lockern. Diese neuen Rahmenbedingungen für den Handel mit und die Produktion von Autos sind durch die Relevanz des Autogeschäfts in China ein aussagekräftiges Signal, dessen Folgen im Westen wie in China zu spüren sein werden. So wird sich in einem ersten Schritt der Verkauf importierter Luxusfahrzeuge in China mehr lohnen.

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