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Fanuc hat den China-Blues

_ Eher schwächere Zeiten hat Fanuc zuletzt erlebt. Die Corona-Beschränkungen und die kriselnde Weltwirtschaft hinterließen bei der Aktie (25,80 Euro; JP3802400006) ihre Spuren. Aber der Hersteller von Industrierobotern, Werkzeug- und Fräsmaschinen fand im vergangenen Gj. (per 31.3.) mit einem neuen Umsatzrekord von 852 Mrd. Yen (rd. 5,3 Mrd. Euro) und dem besten operativen Gewinn seit fünf Jahren von 191 Mrd. Yen schon wieder in die Erfolgsspur zurück.

Die Japaner bieten mehr als 200 Robotermodelle an, die Fertigungsaufgaben übernehmen können. Sie werden neben der Automobil- und Elektronikindustrie inzwischen aus Kostengründen und Personalmangel auch etwa in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt. So gehen Branchenexperten von weiterem Wachstum aus und die International Federation of Robotics schätzt die jährlichen Zuwächse auf moderate 7% bis 2026.

Für dieses Jahr hat das Unternehmen vergangenen Freitag (26.1.) zum zweiten Mal in Folge seine Prognose erhöht, trotz eines schwächelnden China-Geschäfts. CEO Kenji Yamaguchi peilt nun Erlöse von 771,5 Mrd. (bisher: 758 Mrd.) Yen und einen Betriebsgewinn von 132,2 Mrd. (bisher: 121,9 Mrd.) Yen an. Strahlend hell erscheint uns das Licht am Ende des Tunnels dennoch nicht, weil die Auftragseingänge auch im Q3 sequenziell weiter sanken und um 17,5% unter dem Vj.-Niveau liegen.

Die Aktie könnte es deshalb bei ihrem aktuellen Angriff auf die wichtige 200-Tage-Linie an der Frankfurter Börse etwas schwer haben. Fundamental finden wir ein schuldenfreies, solide geführtes Unternehmen vor, dessen 2024/25er-KGV von 28 unter dem 10J-Schnitt von 33 liegt. Gleichzeitig dürfte der Free Cashflow ansteigen und dessen Marge in Zukunft bei mehr als 15% (10J: 13%) landen. Nur die andauernde Delle, bei der der Gewinn je Aktie erst 2025/26 wieder das letztjährige Niveau erreicht, missfällt uns, dürfte aber mittlerweile auch eingepreist sein. sm

Wir raten somit bei Fanuc weiter zum Kauf. Unveränderter Stopp: 21,60 Euro.

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