JOYY – Das Geschäft brummt
China _ Der chinesische Live-Streaming-Anbieter JOYY ist auch im Q2 kräftig gewachsen. Wie das Unternehmen mitteilte, kletterten die Erlöse zwischen Anfang April und Ende Juni um 36,3% auf 5,84 Mrd. Renminbi (RMB) oder 826,6 Mio. US-Dollar. Damit übertraf das Unternehmen nicht nur seine eigene Prognose (s. PEM v. 28.5.), sondern auch die Vorhersagen der Analysten. Diese hatten im Schnitt lediglich mit einer Umsatzverbesserung auf 729,9 Mio. Dollar gerechnet.
Die Ergebniskennziffern fielen ebenfalls besser aus als erwartet. Operativ verdiente JOYY im Q2 95,2 Mio. RMB, nach 4,3 Mio. RMB im Vorjahr. Damals hatte die Integration von Bigo den Gewinn nahezu komplett aufgefressen. Die entsprechende Marge stieg von 0,1 auf 1,6%. Aber auch unter dem Strich blieb deutlich mehr hängen. Der bereinigte Nettogewinn kletterte um 38,3% auf 493,6 Mio. RMB (69,9 Mio. Dollar) oder 5,57 RMB (0,79 Dollar) je Aktie. Der Marktkonsens lag hingegen nur bei 0,72 Dollar.
Ebenfalls erfreulich: Dank weiterhin kräftiger Zuwächse bei der Kurzvideo-App Likee zog die Zahl der monatlich aktiven mobilen User (MAUs) um 21% auf rd. 457,1 Mio. an. Zudem fiel der Nutzer-Rückgang bei der Live-Streaming-Plattform trotz Corona mit 2,2% geringer aus als im Vorquartal. Und auch der Ausblick passt: JOYY stellt für das laufende Q3 ein Wachstum von 26,7 bis 29,9% in Aussicht. Das hieße zwar, dass sich die Wachstumsdynamik etwas verlangsamen würde. Allerdings formuliert das Unternehmen traditionell vorsichtige Ziele. Für investierte Anleger sehen wir daher keinerlei Handlungsbedarf, zumal die Aktie (69,50 Euro; A2PXQ6; US46591M1099) die jüngste Korrektur im Tech-Sektor relativ gut weggesteckt hat. Zwar musste auch das Papier des Live-Streaming-Anbieters Federn lassen. Die ersten Käufer traten allerdings schon bei 63,00 Euro wieder auf den Plan. Dadurch hat sich im Drei-Monats-Chart eine vielversprechende Doppelboden-Formation gebildet.
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