Wechselkurspolitik

Türkei – Erdogan im Schwitzkasten

_ Die türkische Lira ist wieder stark unter Druck und hat die Marke 7 Lira/US-Dollar nunmehr durchbrochen. Zum Euro hat die Lira seit Ende Februar rd. 15% abgewertet. Im Hintergrund stehen die beiden bekannten, miteinander verknüpften Probleme der Türkei: Recep Tayyip Erdogan ist Staatspräsident und seine Wirtschaftspolitik ist aus Gründen des Machterhalts zu expansiv. Die Folgen liegen auf der Hand: Eine übermäßig expansive Politik mit niedrigen Zinsen und starkem Liquiditätsangebot durch die Notenbank, verbunden mit starken Staatsausgaben, ergibt einen Nachfrageüberhang.

Dieser schlägt sich nach innen in Form steigender Inflationsraten und nach außen in Gestalt einer abwertenden Währung und einer zunehmend defizitären Leistungsbilanz, also wachsenden Auslandsschulden, nieder. Bleiben diese Entwicklungen ungebremst, steuern sie in aller Regel auf eine Zahlungsbilanzkrise zu, samt den dann fälligen Umschuldungsverhandlungen, Stützungskrediten durch IWF oder Weltbank sowie den von den Investoren gefürchteten Schuldenschnitten.

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