Türkei rutscht tiefer in die Krise

Die türkische Wirtschaft ist erneut in eine Rezession abgerutscht: Nachdem das BIP schon im 3. Quartal um 1,6% (zum Vorquartal) schrumpfte, hat sich das Tempo des Rückgangs im 4. Quartal verschärft, es ging um weitere 2,4% abwärts. Der private Konsum und die Anlageinvestitionen sind tief im Minus. Überraschenderweise stagnierten zudem die Staatsausgaben, die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nicht versucht, mit zusätzlichen Ausgaben dagegen zu halten.

Das ist überraschend, da die Türkei mit einem Defizit von weniger als 2% des BIP durchaus über einen Spielraum verfügt, um die Konjunktur aus der Staatskasse heraus zu unterstützen. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Naheliegend ist, dass die Regierung die großen Bilanzlücken erkennt, die die Lira-Krise bei privaten Unternehmen und Haushalten verursacht hat. Die Währungsschulden sind durch den Lira-Verfall stark gestiegen. Offenbar will die Regierung ihr Pulver für kommende Rettungsaktionen trocken halten. Der Blick auf den Außenbeitrag liefert weitere Warnsignale: Für sich genommen lieferte der Außenbeitrag im 3. Quartal noch einen positiven Beitrag von 3,1%-Punkten, lautet einer Commerzbank-Schätzung, im 4. Quartal waren es nur noch 1,4%-Punkte.

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