EM – Was Joe Biden und ein Corona-Impfstoff ändern
Zwei Entwicklungen haben diese Woche die globalen Aktienmärkte in die Höhe getrieben. Die Wahl Joe Bidens in den USA ist verbunden mit der Aussicht auf eine gemäßigtere Außenpolitik, was vor allem das angespannte Verhältnis zu China, aber auch zu Indien, etwas entlasten dürfte. Zusammen mit der Nachricht, dass ein wirksamer Corona-Impfstoff wichtige Tests durchlaufen hat, sorgte das nach Meinung von Andreas Döring, Portfoliomanager bei Union Investment, an den Märkten für eine „ausgeprägten Risk-On-Stimmung“. Rohstoffexportteure wie Brasilien und Russland könnten davon weiteren Auftrieb erhalten.
In den vergangenen Monaten ist die Bewertungsschere in den EM mit den beiden Klingen Value (Brasilien, Russland) und Growth (China) immer weiter auseinandergegangen. Erstere wurden gemieden, Letztere gesucht. Dieses Extrem sollte sich 2021 nach Dörings Einschätzung zumindest teilweise wieder auflösen, nicht zuletzt angesichts der Fortschritte im Impfstoff-Bereich. Von einer Stimmungsaufhellung zwischen den USA und China dürfte zudem der Finanzplatz Hongkong profitieren. Allerdings hat der neue US-Präsident bisher kaum konkret geäußert, wo seine außenpolitischen Akzente liegen werden. Klar ist nur, dass er – wie auch schon sein Vorgänger Donald Trump – der Stärkung des eigenen, heimischen Standorts hohen Stellenwert einräumt. Damit dürften viele Konfliktpunkte bestehen bleiben, etwa in Zollfragen oder im Wettbewerb um die technologische Vorherrschaft. Wegen der weniger aggressiven Rhetorik sowie der größeren Bereitschaft zu Fiskalprogrammen dürfte der US-Dollar unter Biden aber tendenziell zur Schwäche neigen, was den Schwellenländern in die Karten spielt.
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