Roboterbauer

Fanuc – Noch nicht über dem Berg

_ In den vergangenen Wochen standen vor allem zyklische Werte auf den Kauflisten der Anleger – dank Lockerungen und Konjunkturspritzen. Auch die Aktie des japanischen Roboterbauers Fanuc (148,00 Euro; 863731; JP3802400006) sprang wieder an. Von Kursen um 110 Euro Mitte März schraubte sich der Kurs bis Ende April auf zeitweise über 154 Euro nach oben. Aktuell steht das Papier bei 148 Euro. Ein Großteil der Verluste infolge des Corona-Crashs – damals notierte die Aktie bei rd. 175 Euro – ist damit wieder aufgeholt.

Für Erleichterung sorgten zudem die 2019/20er-Zahlen. Denn ganz so schlimm wie befürchtet ist es nun doch nicht gelaufen bei Fanuc. Zwar sackte der Umsatz wie in etwa prognostiziert um 20% auf 508,25 Mrd. Yen ab. Der operative Gewinnrückgang fiel mit 45,9% auf 88,35 Mrd. Yen aber deutlich geringer aus als befürchtet. Gleiches gilt für den Nettogewinn, der mit 73,37 Mrd. Yen rd. 52,4% unter dem Vorjahreswert lag. Fanuc hatte Rückgänge auf 80,6 Mrd. bzw. 65,9 Mrd. Yen für möglich gehalten. Ebenfalls erfreulich: der Auftragseingang. Dieser konnte zwischen Januar und März ggü. dem Vorquartal um 6,8% auf 126,5 Mrd. Yen gesteigert werden. Zudem wurde überraschend die Dividende erhöht. Dass Fanuc für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres erneut mit deutlichen Rückgängen rechnet – 24,2% beim Umsatz, 61,1% beim operativen Ergebnis und 59,2% beim Nettogewinn – und wegen der Unsicherheiten in der Corona-Krise auf einen Ausblick für das laufende Jahr verzichtet, geriet an der Börse daher zur Nebensache. Aus technischer Sicht hat sich die Lage damit klar aufgehellt. Vollends über den Berg ist die Aktie allerdings noch nicht. Dafür muss das Papier erst noch den markanten Widerstand um 150 Euro nachhaltig aus dem Weg räumen. Andernfalls droht der Turnaround im Sand zu verlaufen. Bis hier Klarheit herrscht, sollten Anleger daher lieber an der Seitenlinie bleiben, zumal die fundamentalen Rahmenbedingungen derzeit nicht gerade die besten sind.

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