Ungarn

MOL – Erst bestraft, dann belohnt

Corona hat bei MOL tiefe Spuren im Aktienkurs hinterlassen. Schon zu Beginn der globalen Virus-Ausbreitung rutschte das Papier (5,21 Euro; A2DW9C; HU0000153937) unter unseren Stopp bei 7,48 Euro. Dies verhinderte für Anleger noch höhere Verluste, da es im Tief bis auf 4,14 Euro in Frankfurt nach unten ging. Die Gründe: Der ungarische Öl- und Gaskonzern, an dem der Staat noch rd. 15% hält, ist stark abhängig von den Energiepreisen.

Beispiel: Die relevante europäische Öl-Sorte Brent ist auf das tiefste Niveau seit 2002 gefallen. Damit schmilzt die operative Marge des Öl-Förderers extrem zusammen. Gleichzeitig wollte sich das Unternehmen mit der „Strategie 2030“ (s. PEM v. 21.11.) deutlich unabhängiger vom Preis des schwarzen Goldes machen. Dazu diente auch der Ausbau des Tankstellennetzes. In den aktuell rd. 1 900 Stationen in Mittel- und Osteuropa wurde und wird kontinuierlich modernisiert. So verfügen immer mehr Einheiten über eigene Shops, die Lebensmittel und weitere Produkte zum Verkauf anbieten. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit durch Corona sorgt aber dafür, dass weniger getankt und geringere Mengen der sonstigen Waren verkauft werden. Umsätze und Erträge fallen entsprechend. Hinzu kommen ggf. etwas höhere Refinanzierungskosten, da S&P den Ausblick des Langfrist-Ratings BBB- von positiv auf neutral senkte.

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