Facebook zeigt relative Schwäche

"Bei den Hightechaktien in den USA haben wir zum Ende der vergangenen Woche erneut eine fast schon panikartige Verkaufswelle gesehen. Der Nasdaq 100 erlebte an diesem Tag mit gut 3% sein größtes Tagesminus seit November 2011. Schon in den vergangenen Wochen waren die Technologiewerte überdurchschnittlich stark unter die Räder gekommen."

Auch daran ist abzulesen, dass die Risikofreude der Investoren zuletzt spürbar gesunken ist. Bei der Facebook-Aktie ist die Schwankungsbreite traditionell besonders hoch. Im Anschluss an den viel beachteten Börsengang Mitte 2012 hatte sich der Kurs innerhalb weniger Monate mehr als halbiert, um im Anschluss dann eine 300%-Rally aufs Parkett zu zaubern.
Anfang März wurde bei gut 72 US-Dollar das bisherige Allzeithoch markiert. Nicht einmal einen Monat später stand der Kurs nur noch bei knapp 56 Dollar, ein Minus von über 20%. Nachdem hier eine wichtige Unterstützung erreicht wurde, kam es erst einmal zu einer Erholung, die zusätzlich von einer positiven Branchenstudie von J.P. Morgan befeuert wurde. Am vergangenen Donnerstag (9.4.) eröffnete der Kurs bei rund 63 Dollar, was knapp 14% über dem erst am Montag zuvor markierten Tief lag. Die vorherige Abwärtsbewegung war an dieser Stelle zu knapp 50% korrigiert worden. Zu mehr reichte es dann aber nicht. Stattdessen fiel die Aktie im Tagesverlauf wie ein Stein und schloss letztendlich nahe ihrem Tagestief bei gut 59 Dollar mit einem Minus von über 5%.

Durch diesen Kursrutsch wurde der komplette (recht hohe) Gewinn des Vortages vernichtet. Und auch von dem während der gesamten Erholung erzielten Plus blieb nicht mehr viel übrig. Viele Investoren, die kurzfristig auf steigende Kurse gesetzt hatten, liegen also im Minus. Und bei den schon etwas länger investierten Aktionären wurden die Pluszeichen deutlich reduziert. Das erhöht die Gefahr, dass weitere Verkäufe von Anlegern folgen, die entweder noch einen Teil der Gewinne mitnehmen oder ihre Verluste begrenzen wollen.

Auf jeden Fall ist dieses Kursmuster eindeutig bearish zu interpretieren, auch weil die Erholung knapp unter dem Hoch der vorherigen Gegenbewegung bei knapp 64 Dollar endete. Genau dieses Niveau bot sich damit auf kurze Sicht als Stoppkurs für einen spekulativen Short-Trade an, den wir am Freitag dann auch eröffnet haben. Natürlich ist das Risiko recht hoch, bei einer so beliebten Aktie wie Facebook gegen den vorherrschenden Aufwärtstrend auf fallende Kurse zu setzen. Wenn wir aber tatsächlich nachhaltig in den Korrekturmodus übergehen, dann dürften gerade die vorher extrem gut gelaufenen Papiere überdurchschnittlich stark an Wert verlieren. Das Chance-Risiko-Profil des Trades rechtfertigt daher die Eröffnung dieser Position. Zudem fällt auf, dass die Facebook-Aktie bereits seit Tagen (auch während der jüngsten Erholung) eine relative Schwäche gegenüber dem Nasdaq 100 zeigt.

Konkret eingestiegen sind wir in den Short-Trade bei einem Aktienkurs von rund 60 Dollar. Der Stoppkurs liegt seitdem bei einem Aktienkurs von rund 64,50 Dollar. Der Mini Short Future der DZ Bank hat aktuell einen Basispreis von 73,16 Dollar und eine Knock-out-Schwelle bei 69,77 Dollar, woraus unter Berücksichtigung des Euro/Dollar-Wechselkurses beim Kauf ein Hebel von 4,5 resultierte. Weil bei der Facebook-Aktie große Schwankungen an der Tagesordnung sind, haben wir den Stoppkurs wie beschrieben nicht zu eng an den Einstieg gesetzt und gleichzeitig das rechnerische Verlustrisiko auf 0,75% des Kapitals begrenzt.

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