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Morgen wohl wieder „Hebel Long“

War da was mit diesem Virus? Wie so oft in den vergangenen Monaten und Jahren haben die Aktienmärkte die vermeintliche Krise relativ schnell abgehakt und sind zur Tagesordnung übergegangen. Und die heißt immer noch „buy the dip“, also Rückschläge zum Einstieg nutzen. Ewig wird das so in dieser Form natürlich nicht weitergehen. Aber wann und wo das Ende der Rally erreicht sein wird, kann heute noch niemand seriös vorhersagen.

Weil sich einfach nicht einschätzen lässt, wie lange die starke Nachfrage nach Aktien aufgrund der fehlenden Anlagealternativen noch anhalten wird und – gerade mit Blick auf die Wall Street – wann die Unternehmen den Rückkauf eigener Aktien signifikant zurückfahren werden. Das ist schließlich eine der Haupttriebfedern des laufenden Aufschwungs.

Die fundamentale Bewertung der Märkte, die für Zukunftsprognosen immer gerne herangezogen wird, spielt dabei zumindest kurzfristig nur eine untergeordnete Rolle. Gerade in Übertreibungsphasen weichen die Bewertungen immer wieder stark von den langjährigen Durchschnittswerten ab. Und in einem solchen Stadium befinden sich die Märkte noch nicht. Klar muss dennoch sein, dass man die Hausse jetzt nicht mehr neu erfinden muss. Seit Ende 2018 ist der DAX um 33% gestiegen. Andere Indizes, vor allem in den USA, verbuchen noch deutlich höhere Aufschläge in diesem Zeitraum. Nach dem Ende der letzten stärkeren Korrektur im vergangenen Sommer konnte der deutsche Leitindex auch schon wieder 22% zulegen. Das obere Ende des großen Aufwärtstrendkanals befindet sich in Schlagdistanz, was in Kürze Gewinnmitnahmen auslösen könnte. Ein Ende der Rally ist rein charttechnisch aber noch nicht in Sicht. Der Sprung auf ein neues Allzeithoch am heutigen Handelstag torpediert zunächst einmal alle Bemühungen der Bären, dem DAX eine Top-Bildung zu verpassen.

„Trendfolgend Long“ lautet deshalb auch das Motto in unseren beiden aktiv verwalteten wikifolios. Seit dem Wechsel auf eine „einfach Long“-Positionierung Ende Januar ist der DAX jetzt um 3,5% gestiegen. Begleitet wird der Aufschwung wie üblich von pessimistisch eingestellten Privatanlegern. Die spekulieren an der Börse Stuttgart seit nunmehr schon acht Tagen mehrheitlich auf fallende Notierungen. Und liegen damit regelmäßig daneben. Der 20-Tage-Schnitt des Euwax Sentiments ist dadurch auf aktuell minus 3,79 Punkte gefallen. Mit Blick auf die Entwicklung im heutigen Tagesverlauf sowie den Basiseffekt ist es sehr wahrscheinlich, dass die für uns relevante Marke von minus 4 Punkten per heute Abend unterschritten wird. Das würde bedeuten, dass wir in den beiden wikifolios erneut einen Wechsel auf „Hebel Long“ vornehmen werden. Ob wir dann wie beim letzten Mal zu spät auf den fahrenden Zug aufspringen oder die Tour gen Norden diesmal noch etwas länger andauert, werden wir sehen. Ein bisschen Luft nach oben hat der DAX jedenfalls noch!

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