Dürr – Ende der Korrektur in Sicht

Trotz durchaus überzeugender Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr hat die Aktie von Dürr ihre Talfahrt in den vergangenen Wochen nicht stoppen können. Ein Grund dafür dürften die zahlreich nach unten revidierten Kursziele der Analysten gewesen sein, die sich vom Ausblick des Unternehmens mehrheitlich enttäuscht zeigten.

Dürr rechnet beim Umsatz 2018 mit einem moderaten Anstieg und geht bei Auftragseingang und Gewinnmarge von weitestgehend stagnierenden Werten aus. Zudem wird das Ergebnis von Sonderaufwendungen, vor allem für ein Optimierungsprogramm im Lackieranlagenbau, belastet werden. Hier leidet das Unternehmen unter dem anhaltend starken Wettbewerbsdruck.

Die Aktie des im MDAX gelisteten Automobilzulieferers hat nach diesen Ende Februar verkündeten Nachrichten in der Spitze 20% an Wert eingebüßt. Von dem im November markierten Hoch aus ging es sogar um gut 30% nach unten. Dass der Lackieranlagenspezialist die hohen Erwartungen des Marktes mit seinen verhaltenen Prognosen erst einmal gedämpft hat, kam dabei nicht zum ersten Mal vor. Und es verschafft dem Unternehmen neues Potenzial für positive Überraschungen. So wurde auch im vergangenen Herbst die 2017er-Prognose noch einmal nach oben revidiert. Gerade mittelfristig ist durch den Zukauf des auf die holzverarbeitende Industrie spezialisierten Unternehmens Homag wieder mit einer höheren Profitabilität zu rechnen. Zudem gilt Dürr als potenzieller Profiteur des wohl nicht aufzuhaltenden Trends in Richtung der Elektrofahrzeuge.

Die in den vergangenen sechs Wochen veröffentlichten Kursziele der Banken lagen zumeist zwischen 108 und 120 Euro. Sowohl nach oben (128 Euro) als auch nach unten (91 Euro) gab es lediglich eine deutliche Abweichung. Aber selbst der niedrigste Wert ist von der Aktie mittlerweile unterschritten worden. Gut möglich, dass es hier demnächst dann zumindest bei den Voten die eine oder andere Aufstufung geben wird. Fantasie könnte dem Aktienkurs darüber hinaus der geplante Aktiensplit verleihen, durch den sich der Kurs halbieren würde. Dadurch soll die Dürr-Aktie liquider und für Investoren noch attraktiver werden. Bei der Hauptversammlung am 9. Mai wird darüber ebenso entschieden wie über den Dividendenvorschlag von 2,20 Euro, was eine Dividendenrendite von immerhin 2,5% bedeuten würde.

Charttechnisch ist äußerst positiv zu vermerken, dass es im Bereich um 85 Euro gerade wieder zu verstärktem Kauf-interesse gekommen ist. Hier liegt nicht nur eine starke Unterstützung in Form eines Hochpunktes des großen 2015er-Korrekturtrends, sondern auch das 50%-Retracement der anschließenden Rally, die den Kurs von 50 auf über 120 Euro steigen ließ. Wir haben bei einem Aktienkurs von rund 88 Euro deshalb heute Morgen einen spekulativen Long-Trade eröffnet und diesen mit einem Stoppkurs bei ca. 82 Euro versehen. Der Mini Long Future der Citi (Basispreis: 61,063 Euro; Knock-Out-Marke: 64,670 Euro) hatte zum Zeitpunkt des Einstiegs einen Hebel von 3,2. Das rechnerische Verlustrisiko dieser Spekulation liegt bei gut 1% des Kapitals.

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