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Achten Sie auf das große Ganze

Der DAX hat sich in den vergangenen Tagen sehr robust präsentiert und hat dadurch die Widerstandszone bei 11 600/700 Punkten endgültig überwunden. Damit entwickelt sich der Leitindex während unserer aktuellen „Flat“-Phase erneut positiv. Ein Phänomen, das wir in den vergangenen Wochen schon mehrfach gesehen haben. Das ist auf den ersten Blick natürlich ernüchternd, weil wir dadurch einiges an Performance verpassen.

In den vergangenen drei Zeiträumen, in denen wir nicht am Markt investiert waren, konnte der DAX erst 2,0%, dann 1,5% und zuletzt 3,1% zulegen. Jetzt notiert er sogar mit rund 5% im Plus. Demgegenüber steht die Phase von Anfang Oktober bis Mitte Januar, wo wir ebenfalls „Flat“ positioniert waren und der deutsche Leitindex um 9,6% eingebrochen ist. Obwohl wir jetzt also möglicherweise zum vierten Mal in Folge mit unserer Positionierung „falsch liegen“, ist die Performance unserer wikifolios auf Sicht von sechs Monaten unter dem Strich nicht anders als sie es beim DAX selbst auch ist.

Das alles passt genau zu dem, was wir auch in den Backtests immer wieder gesehen haben. Inklusive der „Live-Ergebnisse“ der vergangenen zwei Jahre gab es bis heute 78 abgeschlossene „Flat“-Phasen. In exakt zwei Drittel dieser Perioden konnte der DAX eine positive Performance erzielen. Der Höchstwert lag hier sogar bei über 16%. Dagegen sind die jüngsten Pluszeichen wirklich noch überschaubar. In der Summe hat der Index in diesen Phasen nach nunmehr über 15 Jahren aber gerade mal 15% zulegen können. Das entspricht einem Plus von weniger als 0,2% pro „Trade“.

Unter dem Strich wäre die Gesamtperformance unserer wikifolios ohne die Auszeiten also tatsächlich noch besser ausgefallen. Das kleine Zusatzplus hätten wir aber mit einem erheblichen Mehr an Risiko bezahlen müssen. Wenn wir bei unseren Berechnungen einfach alle „Flat“-Phasen streichen und durch eine „einfach Long“-Positionierung im DAX ersetzen, würde die rückgerechnete p.a.-Rendite der beiden wikifolios zwar auf 15,7% (statt 14,6%) bzw. 19,5% (statt 17,9%) steigen. Gleichzeitig hätte sich aber der Maximum Drawdown auf 38,9% (statt 32,4%) bzw. 36,7% (statt 28,7%) erhöht.

Am Ende des Tages sollte der Aspekt „Begrenzen der Risiken“ bei einer Anlagestrategie immer sehr hoch gewichtet werden. Deshalb nehmen wir die leichten Einbußen bei der möglichen Performance ganz bewusst und auch gerne in Kauf, wenn wir die dauerhaft nicht zu verhindernden Korrekturen dadurch stressfreier überstehen können. Das ist auch aus Sicht eines Investors eine nicht zu vernachlässigende Komponente. Wenn Ihr Depot mal um 29% gefallen ist, benötigen Sie einen Anstieg um 41%, um dieses Minus auszugleichen. Bei einem Rückgang um 37% hingegen wird schon ein Gewinn von 59% benötigt. Vor diesem Hintergrund halten wir an den „Flat“-Positionierungen bei entsprechenden Signalen weiter fest!

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