Giftige Pillen und weiße Ritter
Es ist der Stoff, aus dem Hollywood einen Wirtschaftskrimi weben könnte: Weil Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter für rd. 43,4 Mrd. US-Dollar kaufen will, erlaubt die Kommunikationsplattform anderen Aktionären günstigere Zukäufe, solle Musk mehr als 15% der Anteile erwerben. Das wiederum erzürnte den SpaceX- und Tesla-Chef derart, dass er die Gehälter des Twitter-Vorstands auf null senken will.
Die „Giftpille“ von Twitter ist dabei nur eine von vielen möglichen Abwehrwaffen. Den effektivsten Schutz haben die Twitter-Gründer um den Software-Experten Jack Dorsey aber schon beim Börsengang verpasst. Anders als etwa bei Mark Zuckerberg und Metaverse gibt es bei Twitter keine Aktien, die dem Besitzer unabhängig von der Zahl ausstehender Papiere die Stimmrechtsmehrheit sichern. Doch das Arsenal ist dennoch reichlich gefüllt. Mannesmann-Chef Klaus Esser kaufte 1999 noch schnell den britischen Mobilfunker Orange für 66 Mrd. D-Mark, um die eigene Kasse zu leeren und die ungeliebte Vodafone-Offerte für sein Unternehmen abzuwehren. Peoplesoft versprach 2003 den Kunden massive Preissenkungen, sollte Oracle mit seinem 5,1 Mrd. Dollar schweren Übernahmeversuch zum Zug kommen. Arcelor erwog 2006 die Übertragung von Stimmrechten auf eine Stiftung, um Mittal abzublocken. Schering holte sich im gleichen Jahr Bayer als „Weißen Ritter“ ins Haus, um nicht vom kleineren Darmstädter Mitbewerber Merck geschluckt zu werden.
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