Was der Markt noch nicht einpreist

Während die erstgenannten Problemfelder nun eingepreist sein sollten, dürften die breiten Aktienindizes einen möglichen Wirtschaftsabschwung noch nicht hinreichend reflektieren, fassen David Kohl (Chefökonom) und Lutz Welge (Leiter Portfolio Management) von Julius Bär in ihrem Marktausblick zusammen. Die sinkenden Kupferpreise (-32% seit Anfang März) und der schwächste je erhobene Wert beim Michigan Consumer Sentiment Index (vgl. PB v. 15.6.) könnten daher als leise Vorboten einer abflauenden Wirtschaftsleistung gewertet werden. Gemäß Analysen von Goldman Sachs sinken die Unternehmensgewinne im S&P 500 vom Hoch- bis zum Tiefpunkt in einer Rezession historisch im Median um 13%. Gewinnrückgänge dieser Größenordnung sind bisher größtenteils ausgeblieben. Das Q1 war stark, während wir in Summe auch eine solide Q2-Bilanz erwarten. Der echte Stresstest dürfte mit der Bilanzsaison zum 2. Hj. folgen. Gegen eine Rezession spricht derweil ein robuster US-Arbeitsmarkt (vgl. PB v. 11.7.). Mit einer AL-Quote von 3,6% herrscht in den USA faktisch Vollbeschäftigung.