Envitec macht Biogas verkehrsfähig

In diesem aussichtsreichen Bereich hat sich Envitec seit Gründung im Jahr 2002 positioniert. Die Niedersachsen decken die gesamte Biogas-Wertschöpfungskette ab, vom Anlagenbau (Umsatzanteil: 27%) hin zum Eigenbetrieb (57%) und Service (16%). Insgesamt stieg der Umsatz im Gj. 2021 um rd. 37% auf 262,4 Mio. (Vj.: 192,3 Mio.) Euro. Besonders der Bereich Eigenbetrieb, der die Erzeugung von Strom, Wärme und Gas in den eigenen Anlagen bündelt, erweist sich in Zeiten hoher Energiepreise als besonders lukrativ. Dennoch entwickelte sich im Vj. das operative Ergebnis wegen gestiegener Kosten u.a. für Personal und Material nur unterdurchschnittlich. Der Gewinn vor Steuern (EBT) legte um rd. 35% auf 23,3 Mio. (Vj.: 17,2 Mio.) Euro zu, die Marge ist von 8,9 auf 8,5% gefallen. Für das laufende Gj. erwartet das Management um Gründer und CEO Olaf von Lehmden (besitzt rd. 38% der Anteile) eine nicht näher bezifferte Umsatzsteigerung und ein Vorsteuerergebnis zwischen 27 Mio. und 30 Mio. Euro. Woher das Wachstum kommen soll? Ein Blick auf den Auftragsbestand (rd. 170 Mio. Euro) lässt Rückschlüsse darauf ziehen: Obwohl das Gros der Erlöse noch im Inland (62%) erzielt wird, dominiert beim Auftragsbuch das Ausland (87%). Schon jetzt ist Envitec im europäischen Ausland, den USA und China vertreten. Hier schlummert also Potenzial für weiteres Wachstum. Aber auch hierzulande läuft es: Mit dem Erwerb des Energieparks Güstrow betreibt Envitec nun die größte Biogasaufbereitungsanlage in Deutschland mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 9 000 Tonnen Bio-Flüssiggas für den Verkehrssektor.