Gewinneinbruch bei Adesso
Trotz eines Umsatzwachstums von 32% im Q1 meldete Adesso am Freitagabend (5.5.) per Ad-hoc-Mitteilung einen Gewinnrückgang. Das EBITDA fiel um 36%, während das EPS auf 0,28 Euro einbrach (Vj.: 1,92 Euro). Hauptgrund dafür war der um 42% gestiegene Personalwand, der mit 65% vom Umsatz größten Kostenposition des IT-Beraters. Inflationsbedingt stiegen die Löhne um 3,4%, was aber mittels Tagessatzsteigerungen im Jahresverlauf kompensiert werden soll.
Neben dem nominalen Personalaufbau (+36%) belasteten vor allem ein hoher Krankenstand und Verzögerungen bei der Auslastung die Profitabilität. Adesso stellt Fachkräfte ein und bietet deren Arbeitsleistung Unternehmen für befristete Digitalisierungsprojekte an. Wenn ein Mitarbeiter krank ist oder keinem Projekt zugewiesen ist, kann Adesso keine Stunden in Rechnung stellen, hat aber den gleichen Personalaufwand zu tragen. Bereits im vierten Quartal hatte der IT-Spezialist mit einer hohen Krankenquote zu kämpfen, was jedoch kein unternehmensspezifisches Problem darstellt. Krankenversicherer wie Die Techniker oder die DAK verzeichneten 2022 einen Rekordstand bei Krankschreibungen.
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