Baudienstleister

Stapelt Hochtief zu tief?

Hochtief hat seinen Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Im Q3 gab es ein Wachstum von 35% auf 7,2 Mrd. Euro, wodurch nach neun Monaten 19,1 Mrd. Euro (+23%) in den Büchern stehen. Gut die Hälfte des Anstiegs ist allerdings positiven Wechselkurseinflüssen zu verdanken. Besonders stark entwickelten sich die Geschäfte des Baudienstleisters in Amerika (+26,8%) und dem asiatisch-pazifischen Raum (+18,6%), während die Umsätze in Europa (-1,5%) leicht zurückgingen. Hier ist Hochtief mit einem Erlösanteil von knapp 5% aber nicht sehr prominent vertreten.

Der operative Konzerngewinn legte im Q3 v. a. wegen höherer Baukosten mit 12,4% unterdurchschnittlich stark zu. Seit dem Jahreswechsel summieren sich die Erträge hier auf 380,7 Mio. Euro, was einem Plus von 18,2% entspricht. Der Materialaufwand stieg um 25,1% und damit stärker als der Umsatz. Für 2022 peilt der Baukonzern unverändert einen Gewinn zwischen 475 Mio. und 520 Mio. Euro an, was einem Zuwachs zwischen 5 und 15% entsprechen würde. Mit Blick auf die aktuellen Zahlen mutet diese Prognose sehr konservativ an. Um das untere Ende der Zielspanne zu erreichen, würde im Q4 schon ein Gewinnrückgang von 28% ausreichen. Am oberen Ende wäre ein Plus von ca. 6% vonnöten. Die SDAX-Aktie (52,06 Euro; DE0006070006) hat unser Nachkauflimit (42,00 Euro) bislang nicht erreicht, ist nach den Zahlen aber erneut an ihrem Abwärtstrend gescheitert. Wir streichen die Order zunächst, behalten uns aber vor, auf günstigerem Niveau noch einmal nachzulegen.

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