Musik-Streaming

Datenkrake Spotify – Zweifel an Echtheit der Nutzer wachsen

100 Mio. zahlende Kunden – diesen Meilenstein erreicht Spotify im Q1. Damit konnte der Musikstreaming-Marktführer die Premium-Nutzer um ein Drittel steigern. Die Anzahl monatlich aktiver Kunden stieg auf 217 Mio. (+26%). Dieses Wachstum wird im Umsatz deutlich, der um 33% auf 1,5 Mrd. Euro stärker als erwartet zulegte. Nach den Gewinnen im Schlussquartal 2018 (vgl. PB v. 8.2.), fielen die Schweden nun aber wieder zurück in die roten Zahlen. Dies hatte CEO Daniel Ek jedoch eingeplant, Zukäufe im Podcast-Segment drücken auf den Gewinn. Daher ist es als Erfolg zu werten, dass Ek für das Gj. nur noch einen Verlust von 180 Mio. bis 340 Mio. Euro erwartet (zuvor: 200 Mio. bis 360 Mio. Euro).

Doch es kommen vermehrt Zweifel am Erfolg auf: Ein schwedisches Forscher-Team hat sich seit 2013 mit Spotify beschäftigt und die Ergebnisse kürzlich in einem Buch veröffentlicht. Darin wird deutlich, dass der Konzern keinesfalls transparenter mit den Kundendaten umgeht als z. B. Facebook. Schlimmer noch: Die Autoren zweifeln die Echtheit vieler Nutzer an. Denn diese könnten anhand der zahlreichen Daten auch von Algorithmen als Fake-Accounts registriert worden sein. Wie einfach das möglich sei, habe die Forscher überrascht. Als Motiv machen sie Wachstum aus, mit dem Spotify Investoren vom Geschäftsmodell überzeugen will. Eine Auswertung der Stellenangebote des Konzerns habe zudem gezeigt, dass die Plattform verstärkt auf der Suche nach Experten für Künstliche Intelligenz sei. Ein Zeichen dafür, dass die Kundendaten künftig effizienter genutzt werden sollen. Das muss aus unserer Sicht aber keinesfalls negativ sein, denn Nutzer erhalten dadurch einen Mehrwert.

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