Voestalpine – Viel Arbeit für den Eder-Nachfolger

Wenn der seit 15 Jahren amtierende Wolfgang Eder im Juli für Herbert Eibensteiner Platz macht, hat der neue CEO von Voestalpine zumindest nicht das Problem, eine Rekordbilanz übertreffen zu müssen. Eine Mischung aus großer Weltpolitik und hausgemachten Problemen verhagelte dem Stahlspezialisten das Geschäftsjahr 2018/19 (per 31.3.). Daher musste Eder in den vergangenen Monaten gleich zwei Mal den Ausblick senken. Der Umsatz soll zwar weiter über den 12,9 Mrd. Euro des Vorjahres liegen. Beim bereinigten EBIT sind aber nur noch 750 Mio. Euro das Ziel, nachdem die ursprüngliche Guidance von 1,18 Mrd. Euro bereits zwischenzeitlich auf etwa 980 Mio. Euro heruntergeschraubt werden musste.

Wie Eder jetzt im kleinen Gesprächskreis in Frankfurt erläuterte, gab es vier Hauptgründe für die schwächere Entwicklung: Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China drückten im Jahresverlauf auch die Marktpreise in anderen Regionen; die Linzer musste Rückstellungen für ein laufendes Kartellverfahren bilden; es gab höhere Anlaufkosten für den starken Ausbau des US-Automotive-Werkes in Carterville; und die notwendige Revision eines Hochofens belastete ebenfalls. Insgesamt hätten die verschiedenen Faktoren das Ergebnis um rd. 230 Mio. Euro gedrückt, rechnete Eder vor.
Im Stahlbereich denke Voestalpine wegen der weiter bestehenden globalen Überkapazitäten schon seit Jahren nicht an Zukäufe. Interessanter findet er Ergänzungen des Portfolios im Bereich Öl/Gas, Bahn- und Luftfahrt sowie 3D-Druck, sagte der scheidende Vorstandschef. Allerdings müssten sich die Preise erst wieder auf ein vernünftiges Maß reduzieren. Das klingt nach einer Aufgabe, mit der sich in erster Linie sein Nachfolger beschäftigen muss.

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