WLTP – Autoindustrie droht weiteres schweres Jahr

Vor wenigen Tagen wurde Guido Kerkhoff von den Führungskräften seines Hauses regelrecht gegrillt. Per Video, Handy oder live konnten diese dem ThyssenKrupp-Chef Fragen zur Zukunft des Unternehmens stellen. Es wurde nichts schön geredet und seine offenen Antworten haben keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Der Tenor: Wenn nicht jeder (inkl. des Vorstands) Gas gibt, sieht es schlecht aus. Schwierig ist die Lage nicht nur wegen hausgemachter Probleme (u. a. Anlagenbau), sondern auch wegen der Stahlkonjunktur. Die Stahlsparte war zuletzt einer der stabilsten Ergebnisträger der Essener. Jetzt mehren sich Zeichen, dass es damit 2019 vorbei sein könnte. Erste Anzeichen sind die bereits sinkenden Preise für das Vorprodukt Eisenerz. Die Gründe dafür sind Zölle in den USA und ein Nachlassen der chinesischen Konjunktur.

Für Hersteller von Qualitätsstahl wie ThyssenKrupp kommt  aber eine weitere Bedrohung hinzu. So hat die Autoindustrie als einer der wichtigsten Abnehmer in letzter Zeit vermehrt bereits geplante Mengen für 2019 wieder abgemeldet. Hintergrund ist der neue Zulassungsstandard WLTP, der im laufenden Jahr trotz weiter vorhandener Nachfrage bereits zu massiven Absatzrückgängen etwa im Volkswagen-Konzern sowie zu Gewinnwarnungen bei Zulieferern und OEMs geführt hat.

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