UBS – Sekt oder Selters?
Das Management der UBS hat eine der schwersten Aufgaben vor der Brust, die es im Schweizer Banking, ja im Banking Europas und der Welt zurzeit zu bewältigen gibt: Die Integration der in Not geratenen Credit Suisse, mit ihrem eigenwilligen, stark amerikanisch geprägten Investment Banking und einer Vermögensverwaltung, die vor allem im asiatischen Raum einen großen Fußabdruck hat; schließlich spielt die CS auf dem Heimatmarkt in der Schweiz neben der UBS eine führende Rolle.
Vor allem Letzteres macht die Zwangsehe zuhause zu einem Politikum ersten Ranges. Das Management kann bei dem Deal zu den Sternen greifen und das fusionierte Institut zumindest ertragsmäßig im Ranking von Europas Banken an die Spitze führen. Es kann aber auch auf halber Strecke scheitern. Die Risiken für die Bank und angesichts deren Größe auch für die Schweiz sind in jedem Fall beträchtlich. Die Auswahl des richtigen Spitzenpersonals muss daher gleich am Anfang stehen. Deshalb ist es richtig, dass UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kellerher keine zwei Wochen nach der Zwangsübernahme Sergio Ermotti zurück und an seine Seite holt, während Ralph Hamers nach nur gut zwei Jahren gehen muss. Wie Kellerher, der drei Jahrzehnte in Diensten von Morgan Stanley stand und 2022 Axel A. Weber an der UBS-Spitze ablöste, ist auch Ermotti im Investment Banking zuhause.
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