Nord/LB – Rückkehr in Gewinnzone als politisches Signal
Deka hat es bei Fusion mit Helaba nicht eilig _ Trotz einer kräftig um 100 Mio. Euro aufgestockten Kreditrisikovorsorge und hoher Gebühren für die Garantie des Landes Niedersachsen (95 Mio. Euro) gelang der Nord/LB zur Jahresmitte die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Nach einem Verlust im ersten Quartal erzielten die Hannoveraner im gesamten ersten Halbjahr einen Gewinn vor Steuern von 6 Mio. Euro nach 180 Mio. Euro im Vorjahr. Auch unterm Strich rettete sich die Nord/LB mit einem Überschuss von 4 Mio. Euro noch gerade eben in die Gewinnzone.
Mit dem allerdings nur kurzfristigen Ausflug in die schwarzen Zahlen will Vorstandschef Thomas Bürkle offensichtlich auch ein Signal an die Nord/LB-Eigentümer senden, die dem durch die Schiffskrise in Not geratenen Institut mit einer 3,6 Mrd. Euro schweren Kapitalspritze unter die Arme greifen mussten. Ohne die Kosten für den von Brüssel erzwungenen Konzernumbau wäre das Geschäftsmodell der Nord/LB stabil genug, um sogar die zusätzlichen Belastungen aus der Corona-Krise zu schultern, lautet denn auch Bürkles im Halbzeit-Zahlenwerk verklausulierte Botschaft an die niedersächsische Politik und die Sparkassen. Denn neben geringeren Kosten (-5%) und einem kräftig um 9% gestiegenen Zinsüberschuss profitierte die Nord/LB auch von einem auffallend auf überschaubare 25 Mio. Euro gesunkenen Restrukturierungsaufwand. Im Vorjahr legte die Nord/LB noch 71 Mio. Euro für ihre Transformation zurück. Im weiteren Jahresverlauf sollen die Umbaukosten jedoch „deutlich“ steigen und das Ergebnis für das Gesamtjahr 2020 zurück in die roten Zahlen ziehen, kündigte Bürkle an.
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