Perfide Gerüchte – Bei Adler Group liegen die Nerven blank
Einen Tag nach dem abrupten Kursrutsch beim SDAX-Wert Adler Real Estate hat sich der Mutter-Konzern Adler Group in seiner Not mit einer ungewöhnlichen Stellungnahme an die Medien gewandt. „Anlässlich des in der Wirtschaftsmedienberichterstattung umfassend lancierten Gerüchts, hinter dem Kursverlust bei der Adler Real Estate stecke der britische Investor Fraser Perring, stellen wir in aller Deutlichkeit fest, dass dieses Gerücht gänzlich substanzlos ist und keinerlei Anknüpfungstatsachen existieren, die dieses Gerücht auch nur ansatzweise tragen“, heißt es dort.
Auch Perring selbst, der sich ansonsten gern für seine Taten rühmt, ließ im „Handelsblatt“ verlauten, dass er nicht hinter dem Kurssturz bei Adler Real Estate steckt. Soweit, so gut. Schließlich ist es das gute Recht, wenn nicht sogar die Pflicht eines börsennotierten Unternehmens, sich gegen falsche Gerüchte offensiv zu wehren. Irritierend ist jedoch die kaum verhohlene Drohung an die Medien mit rechtlichen Konsequenzen bis hin zu „empfindlichen Schadenersatzansprüchen“ für den Fall einer Weiterverbreitung dieses Gerüchts. Auf Anfrage rechtfertigte ein Sprecher der Adler Group die Drohung mit der rasanten Verbreitung dieses Gerüchts, das von einigen Medien ungeprüft übernommen worden sei. Dies habe die Kursverluste nochmals beschleunigt. Offensichtlich haben bei Adler übereifrige Juristen das Pressestatement getextet und nicht erfahrene Kommunikationsprofis. Wahrscheinlich wird sich schon bald auch die BaFin den Vorgang genauer anschauen.
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