Salzgitter rutscht in die Verlustzone
Im schwierigen Stahlgeschäft gerät Deutschlands Nr. 2, Salzgitter, auch an anderer Stelle unter Druck. Die seit 2017 laufenden Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kartellabsprachen bei Grobblech und Flachstahlerzeugnissen und das geplante Restrukturierungsprogramm „FitStructure 2.0“ verursachen höhere Kosten. CEO Heinz Jörg Fuhrmann muss denn auch seine Jahresziele anpassen.
Besonders die zusätzlichen 140 Mio. Euro, die der Thyssen-krupp-Rivale zum 30.9. der bestehenden Risikovorsorge zuführen wird, fallen schwer ins Gewicht. Anstatt eines Gewinns vor Steuern zwischen 125 Mio. und 175 Mio. Euro hat Fuhrmann jetzt einen Verlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich auf dem Zettel. Damit schockt er seine Aktionäre. Zwar betont der Salzgitter-Lenker in der Ad hoc, dass die Gespräche mit dem Bundeskartellamt zeitnah einvernehmlich ein Ende finden werden und die Konkretisierung des Programms, das 2020 bis 2022 über 200 Mio. Euro pro Jahr einsparen soll, in den Endzügen sei. Den Kurssturz der Salzgitter-Aktie im SDAX um 7% konnte das jedoch nicht abwenden. Zumal die Geschäfte schon seit Q2 an Dynamik verlieren, wie wir hören.
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