EZB – Wer folgt auf Lautenschläger?
Die Rücktrittsankündigung von EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger hat auch die Bundesregierung kalt erwischt. Tatsächlich soll Lautenschläger jedoch schon länger Rückzugsgedanken gehegt haben. Auslöser für den vorzeitigen Abschied zum 31.10. dürfte allerdings weniger ein Zerwürfnis mit EZB-Präsident Mario Draghi über die jüngsten geldpolitischen Beschlüsse sein, über das vielfach spekuliert wird.
Wahrscheinlicher ist, dass Lautenschläger die Konsequenzen aus ihrer faktischen Degradierung gezogen hat. Nach den EZB-Statuten musste Lautenschläger nach fünf Jahren Amtszeit ihr Steckenpferd-Ressort Bankenaufsicht abgeben und andere Aufgaben im Direktorium übernehmen. Das von Draghi für Lautenschläger zusammengezimmerte Dezernat mit den Bereichen Banknoten, Marktinfrastruktur, Zahlungsverkehr, Risikomanagement und Statistik rangiert in der Aufgaben-Hierarchie der EZB allerdings eher am unteren Ende und entspricht nicht gerade dem Kompetenzprofil Lautenschlägers. Die Juristin hätte deshalb gern auch das Rechtsressort von ihrem Direktoriumskollegen Yves Mersch übernommen. Doch diesen Wunsch wollten ihr Mersch und Draghi nicht erfüllen.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Salzgitter rutscht in die Verlustzone
Im schwierigen Stahlgeschäft gerät Deutschlands Nr. 2, Salzgitter, auch an anderer Stelle unter Druck. Die seit 2017 laufenden Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kartellabsprachen bei... mehr
Endspiel um Thyssenkrupp
Einmütig hatte der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp im Mai die neue Strategie beschlossen. Die Zentrale sollte verschlankt und in eine Holdingstruktur überführt werden. Um den Konzernumbau... mehr
BVI lobt Bundesregierung bei MiFID II-Änderungen
Der Zeitpunkt zur Überprüfung der zweiten Version der „Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente“ (MiFID II) naht und die Stimmen der Lobbyisten werden entsprechend lauter.... mehr
Alte Leipziger weitet ETF-Portfolio bei Fondsrenten kräftig aus
Alte Leipziger drückt bei ihren Kooperationen mit ETF-Anbietern aufs Gas. Nach Vanguard, den die Oberurseler erst im Sommer (s. PLATOW v. 15.7.) als Partner in der fondsbasierten Lebensversicherung... mehr
Metro – Koch zückt den Rotstift
Der beabsichtigte Verkauf der Supermärkte von Real soll Metro die Chance auf einen sauberen Cut eröffnen, um sich neu aufzustellen und sich aufs Großhandelsgeschäft zu fokussieren. mehr
Klöckner packt im Wald an
Aus der Brisanz des „Nationalen Waldgipfels“ machte Julia Klöckner am Mittwoch keinen Hehl. Das Berliner Treffen mit 230 Vertretern aus Verbänden, Wirtschaft, Politik und Forschung... mehr
Private Equity für „Jedermann“
Private Equity (PE) gilt mit seinen Überrenditen (oft im zweistelligen Prozentbereich) als „Königsklasse“ im Anlage-Management, die eben nur sehr wohlhabenden Familien zugänglich... mehr
Trump/Johnson – Zwei Seiten einer Medaille
Zwischen den Fan-Gemeinden der beiden Staatsführer auf Twitter liegen Welten. Donald Trump, obwohl mit gerade mal 47, denen er folgt, überaus wählerisch, bringt es aktuell auf beeindruckende... mehr
Ex-HSH stampft Stiftungsabteilung ein
Die Hamburg Commercial Bank (ehemals HSH Nordbank) zieht sich komplett aus der Betreuung von Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen zurück. mehr